Wundinfektionen erfolgreich vorbeugen
Um diese Gefahr zu minimieren, erhalten Patienten im Bethesda vor einem chirurgischen Eingriff am Knie- oder Hüftgelenk ein Hygiene-Set. Darin enthalten sind Produkte wie unter anderem spezielle Desinfektionsmittel, Lösungen und Zahnbürsten. Diese wenden die Patienten fünf Tage lang selbstständig zu Hause an, nachdem sie über das richtige Vorgehen aufgeklärt wurden. Gesäubert wird der gesamte Körper inklusive Haare, Mund, Rachen- und Nasenraum, um multiresistente Erreger vor einer Operation effektiv zu beseitigen. Gemeint sind Keime, die kaum mit Antibiotika behandelbar sind und fast überall in der Natur vorkommen. Zu finden sind sie auf der Haut sowie im Nasen- und Rachenraum. Für gesunde Menschen sind diese Bakterien unschädlich. Ist ein Patient jedoch immungeschwächt oder gelangen die Erreger während einer Operation in den Körper, können schwerwiegende und sogar lebensgefährliche Komplikationen entstehen.
Nach den fünf Tagen werden den Patienten im Krankenhaus Abstriche entnommen. Dann wird untersucht, wie der Keimbefall auf dem Körper genau aussieht. „Fällt der Test negativ aus, kann die geplante OP durchgeführt werden", so Boller.