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Die Nieren im Fokus – Krebstherapie mittels Robotertechnik

19.02.2024

Beim „Siegener Forum Gesundheit“ im Diakonie Klinikum Jung-Stilling nahm der Chefarzt der Robotischen Urologie Dr. Mahmoud Farzat die Nieren und ihre Erkrankungen in den Fokus.

Wie ein Nierentumor mithilfe moderner robotergestützter Medizintechnik schonend entfernt werden kann, hat Dr. Mahmoud Farzat, Chefarzt der Robotischen Urologie, beim „Siegener Forum Gesundheit" erklärt.

Nierenkrebs wird heutzutage häufig schon in einem frühen Stadium entdeckt, sodass eine Therapie meist erfolgreich ist. In seinem Vortrag sprach der Mediziner in der Cafeteria des Diakonie Klinikums Jung-Stilling außerdem über die besondere Aufgabe der Nieren als „Klärwerk des Körpers“ und informierte über die häufigsten Krankheiten.

Die Nieren übernehmen wichtige Aufgaben im menschlichen Körper. Sie produzieren täglich etwa 1,5 Liter Urin und scheiden mit dem Harn Abfallstoffe aus. Auch Medikamente, metabolische Abfallprodukte und Gifte kann der Körper über den Urin entsorgen. Die Nieren regulieren den Wasserhaushalt des Körpers und halten den sogenannten Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht. Zudem bilden die bohnenförmigen Organe lebenswichtige Hormone und Enzyme, die bei der Blutbildung und Blutdruckregulation mitwirken. „Pro Minute fließen bei einem gesunden Erwachsenen 1 bis 1,2 Liter Blut durch das Gefäßsystem der Niere. Das entspricht etwa 20 Prozent des Herzminutenvolumens“, erzählte Dr. Farzat. Dieses Blut strömt durch Millionen kleinste Filter – die sogenannten Nephronen. Laut Farzat brauche ein Mensch nur ein Drittel der Nephronen, um überleben zu können. Die starke Durchblutung macht die Nieren aber auch angreifbar. Nierenverletzungen sind lebensbedrohlich und müssen schnellstmöglich medizinisch versorgt werden. Hoher Blutdruck oder erhöhte Blutzuckerwerte wie bei einem Diabetes können die feinen Gefäße in der Niere schädigen. Die Folge: Die Nieren können ihre Filterfunktion schlechter wahrnehmen. Wenn Betroffene nicht rechtzeitig gegensteuern, kann ein Nierenversagen drohen. „Versagt die Funktion der Nieren, führt das ohne eine Therapie zu einem Zusammenbruch des gesamten Organismus“, so Farzat.

Wer seine Nierengesundheit unterstützen möchte sollte täglich ausreichend Flüssigkeit trinken – mindestens ein bis zwei Liter pro Tag. Auch ein gesunder Lebensstil mit Sport und ausgewogener Ernährung ist wichtig, um Krankheiten der Nieren vorzubeugen. Zu den häufigsten Nierenkrankheiten und Störungen gehören das Nierenversagen zum Beispiel durch Bluthochdruck, Diabetes oder hohe Blutfette, Nierenentzündungen, Nierensteine und Verkalkungen, Nierengefäßerkrankungen wie Nierenarterien-Stenosen oder Nierenzellkrebs. Letzterer wird oft nur zufällig im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung entdeckt. Mit rund 95 Prozent ist das Nierenzellkarzinom die häufigste Tumorart der Nieren. Trotzdem ist Nierenkrebs eine vergleichsweise seltene Tumorerkrankung. Laut Dr. Farzat liege der Altersgipfel zwischen 60 und 70 Jahren. „Ein Nierentumor zeigt erst spät Symptome. Wird er früh entdeckt, sind die Heilungschancen recht gut.“ Deshalb ist es wichtig, Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und die chronische Einnahme bestimmter Schmerzmittel zu vermeiden. Mögliche Symptome in einem späten Stadium sind Flankenschmerzen oder Blut im Urin.

Im Diakonie Klinikum Jung-Stilling ist der Mediziner auf minimalinvasive chirurgische Eingriffe an Blase, Harnleitern, Nieren und Prostata mittels Roboter-Technik spezialisiert. Ob ein Nierentumor operiert werden muss, ist eine individuelle Entscheidung, die von der Tumorgröße sowie vom Alter und Allgemeinzustand des Patienten abhängt. „Während sich der Nephrologe mit der Prävention, Diagnostik und konservativen Therapie und Nachsorge von Nierenerkrankungen befasst, sind wir Urologen die Klempner, die die Nieren und ableitenden Harnwege operieren.“ Die übliche Methode einen Nierentumor zu diagnostizieren, ist die Ultraschalluntersuchung. Eine noch sicherere Diagnostik ermöglicht eine Computertomographie (CT). Hier können Ärzte auch eventuell vorhandene Metastasen und die Ausdehnung des Tumors untersuchen. Die chirurgische Entfernung eines lokal begrenzten Nierentumors ist das Mittel der Wahl. In der Vergangenheit wurde ein Nierentumor offenchirurgisch mit oder ohne kompletter Entfernung der Niere behandelt. Dafür waren sehr große, schmerzhafte Flankenschnitte erforderlich. Heutzutage werden die meisten Nierentumoren minimalinvasiv organerhaltend therapiert – auch bei komplizierten Nierenkarzinomen. Die Technik erlaubt es, präzise und schonend vorzugehen, sodass Chirurgen auch bei großen Karzinomen tumorfrei und organerhaltend operieren können. Der Erhalt einer Niere ist nämlich wichtig, um weitere Erkrankungen sowie eine regelmäßige künstliche Blutwäsche (Dialyse) zu verhindern.

Im Diakonie Klinikum Jung-Stilling führen Dr. Farzat und sein Team die minimalinvasive Technik mithilfe eines Operationsroboters durch, dem „Da Vinci“. Über vier kleine Schnitte führt der Operateur die Instrumente des Roboters millimetergenau in den Patienten. Mit einer dreidimensionalen Kamera wird der zu behandelnde Bereich mehrfach und nahezu mikroskopisch vergrößert dargestellt. „Nachdem wir den Tumor entfernt haben sorgen wir mit einer präzisen Nahttechnik für einen adäquaten Verschluss des eröffneten Gefäß- und Hohlsystems“, erklärte der Chirurg. „Der Einsatz hat weitere Vorteile für Patienten: weniger Schmerzen und Blutverlust, geringere Wundheilstörung und ein kürzerer Krankenhausaufenthalt.“

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