Workshop stärkt Medienkompetenz und digitale Teilhabe
Bei einem Workshop im Fab Lab der Universität Siegen lernten Klienten des Ambulant Betreuten Wohnens und der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Soziale Dienste den sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien.
Wie kann mir ChatGPT beim Verfassen einer Bewerbung helfen? Wie erkenne ich Phishing-Mails? Und ist die Zeit, die ich im Internet surfe, eigentlich noch gesund? – mit diesen und weiteren Fragen haben sich Klienten des Ambulant Betreuten Wohnens und der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Soziale Dienste beschäftigt. „Digitale Kompetenzen und Medienbildung“ nennt sich die vierteilige Schulungsreihe, die nun in Kooperation mit dem Fab Lab der Universität Siegen in deren Räumlichkeiten in der Sandstraße gestartet ist und sich speziell an Menschen richtet, die psychisch oder geistig beeinträchtigt sind oder unter einer Suchterkrankung leiden. In den insgesamt vier Unterrichtseinheiten lernen die Teilnehmer, wie sie digitale Medien sicher und verantwortungsvoll nutzen können.
Johannes Hegel, Einrichtungsleiter des Ambulant Betreuten Wohnens, und Sebastian Tauberbeck, Mitarbeiter im Projekt Patchwork Digital der Wohnungslosenhilfe, führten die Schulung mit zehn Teilnehmern durch. „Für unsere Klienten ist der Workshop ein wichtiger Schritt zu mehr Selbstständigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe. Für Menschen mit Beeinträchtigung und in schwieriger Lebenssituation ist die Kluft zur digitalen Welt oft sehr groß, weil finanzielle Mittel fehlen oder die nötigen Kompetenzen“, betont Johannes Hegel. Die Frauen und Männer lernten unter anderem den Umgang mit der Jobcenter-App und wie sie ChatGPT im Alltag unterstützend einsetzen können, zum Beispiel um einen Lebenslauf oder eine Bewerbung zu schreiben. Aber auch zur Informationsrecherche oder als Hilfestellung, um komplizierte Schreiben vom Jobcenter oder Behörden besser verstehen zu können. „Online-Termine vereinbaren, Unterlagen einreichen oder Informationen einholen – was für zahlreiche Menschen selbstverständlich ist, stellt für unsere Klienten eine große Hürde dar“, weiß Hegel. Neben den Chancen und Möglichkeiten, die digitale Medien bieten, beschäftigten sich die Klienten aber auch mit kritischen Fragen und Risiken. Die Kursleiter zeigten den Frauen und Männern beispielsweise, wie sie Fake-News identifizieren oder woran sie betrügerische E-Mails erkennen und wie sie mit ihnen umgehen können. Auch das Thema Internetsucht stand auf dem Lehrplan und damit einhergehend die Fragen – wieviel Bildschirmzeit ist gesund und wie kann ich meine Zeiten an PC und Smartphone regulieren?
Realisiert wurde das Projekt vom Ambulant Betreuten Wohnen und der Wohnungslosenhilfe der Diakonie Soziale Dienste. „Ein besonderer Dank gilt Marios Mouratidis und seinem Team vom Fab Lab der Universität Siegen, die uns nicht nur ihre Räumlichkeiten und Geräte zur Verfügung gestellt haben, sondern uns auch bei der Durchführung der Schulungseinheiten tatkräftig unterstützt haben“, sagte Johannes Hegel. Die Schulungsreihe ist Teil des Projekts „Patchwork Digital“, das von der Sozialstiftung NRW finanziell gefördert wird.