Wenn Pornosucht das Leben bestimmt
In Siegen möchte ein Betroffener, der unter seinem übermäßigen Konsum pornografischer Inhalte leidet, mithilfe der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen einen anonymen Gesprächskreis gründen.
Manuel (Name geändert) ist abhängig von Pornografie. Erstmals mit pornografischen Inhalten in Berührung kam er bereits als Jugendlicher. Was harmlos begann, entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einem exzessiven Konsum pornografischer Inhalte. Von Pornosucht sind laut Statistik vor allem Männer betroffen. Doch auch Frauen tappen in die Pornografie-Falle. Die Selbsthilfegruppe soll Betroffenen jeden Alters und Geschlechts offenstehen, deren Alltag durch exzessiven (nicht strafbaren) Pornografie-Konsum belastet ist. Das Thema Pornosucht betrifft in der Regel niemals nur den einzelnen Konsumenten, sondern treibt Betroffene und Angehörige gleichermaßen in ein Gefühlschaos aus Scham und Hilflosigkeit, in dem Beziehungen leiden und häufig scheitern. Für zahlreiche Betroffene wird die Pornografie zu einem Rückzugsort, der die eigenen Gefühle betäuben soll. Besonders problematisch wird die Sucht, wenn sie den Alltag bestimmt und Treffen mit Freunden oder die Arbeit um den Konsum herum geplant werden. Für die Leidtragenden ist die Situation besonders belastend, weil es sich um ein äußerst intimes Thema handelt, das man selbst engsten Freunden und Familienangehörigen schwerlich anvertrauen kann.
Betroffene, die sich in einem geschützten Gesprächskreis frei und anonym austauschen möchten, können sich an die Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen wenden – unter der Telefonnummer 0271/500 3131 oder per E-Mail an selbsthilfe@diakonie-sw.de