Tierische Therapie im ARZ Kredenbach
Um ein weiteres Standbein wird das Angebot im Ambulanten Rehazentrum (ARZ) Kredenbach erweitert: Vanessa Henn ist ab sofort für den Bereich Naturheilkunde verantwortlich.
Geplant ist unter anderem der Aufbau eines so genannten Biolabors, in dem heilpraktische Untersuchungen ablaufen können. An den Start gegangen ist bereits die medizinische Blutegeltherapie.
Seit Jahrhunderten kommen die „Hirudo medicinalis“, so der lateinische Name der Tiere, zum Einsatz, um Linderung bei diversen Krankheiten zu verschaffen, etwa bei chronischen Schmerzen, ausgelöst von Gicht, Arthrose oder Rheuma. Auch bei Entzündungsprozessen, hervorgerufen durch Sehnenscheidenentzündungen oder Überlastungsprozesse, sowie Blutergüssen kann der Biss der Tiere nützlich sein. Dazu werden die Blutegel an die betroffene Stelle angesetzt. „Ein paar Minuten dauert es dann, bis sie sich festbeißen“, erklärt Vanessa Henn, Physiotherapeutin und Heilpraktikerin. Und weiter: „Mit dem Speichel, der durch den Biss übertragen wird, werden auch Wirkstoffe an die betroffene Stelle eingebracht, die Entzündungen hemmen und die Durchblutung fördern.“ Ein bis zwei Stunden kann dieser Prozess dauern. „Wenn sie satt sind, fallen die Blutegel von alleine ab“, so Henn.
Die Behandlung sei für die Patienten wenig schmerzhaft, oft sei nur ein leichtes Ziehen ähnlich eines Brennnesselstichs zu verspüren. Und auch über „Berührungsängste“ mit den Blutsaugern habe in ihrer Praxis noch niemand geklagt. „Die Nachfrage ist groß. Auch, weil die Behandlung nur von wenigen Therapeuten in der Region angeboten wird“, sagt Henn. Zum Portfolio ihrer Praxis zählen zudem das Schröpfen – ebenfalls ein traditionsreiches Heilverfahren, dass gegen Schmerzen und Verspannungen zum Einsatz kommt – sowie Phytotherapie und osteopathische Techniken.
Wer sich für das naturheilkundliche Angebot interessiert, erhält unter Telefon 02732/209 125 oder per Email an arz-kr@diakonie-sw.de weitere Informationen.