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Studie der „Stilling“-Frauenklinik vorgestellt

29.04.2024

Patientinnen mit gynäkologischen Krebserkrankungen noch besser vor, während und nach Operationen versorgen: Leitende Oberärztin Dr. Katharina Gillen und Funktionsoberärztin Irina Boyadzhieva von der Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen haben beim sechsten „Gynonko BarCamp“ in Leipzig ihre prospektive Studie namens FRAIL-SI vorgestellt. Im Fokus steht dabei ein vom „Stilling“-Team selbstentwickelter Algorithmus zur genaueren Einschätzung des präoperativen Allgemeinzustandes der Patientinnen. Eine verbesserte und individualisierte Vorbereitung zur anstehenden Operation mittels Physiotherapie und Ernährungsberatung sind das Ziel. Das Netzwerk- und Fortbildungstreffen in Leipzig bot Fachpersonal die Möglichkeit, sich an zwei Tagen über neueste Fortschritte in der gynäkologischen Onkologie zu informieren und auszutauschen.

Die Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie im Siegener Diakonie Klinikum, geleitet von Chefarzt PD Dr. Marco Battista, hat es sich zur Aufgabe gemacht, jede Patientin mit gynäko-onkologischen Erkrankungen (unter anderem Eierstockkrebs, Gebärmutterhals- und Gebärmutterkörperkrebs) individuell und nach neuestem Stand der Wissenschaft zu behandeln. Dafür hat das Team intern mit der Klinik für Geriatrie und Neurologie sowie mit der Ernährungsmedizin, Physiotherapie und Psychoonkologie einen mehrstufigen Algorithmus erstellt und diesen im klinischen Alltag bereits umgesetzt. Vor der Operation wird der Allgemeinzustand der Patientinnen mithilfe evidenzbasierter Fragebögen und klinischer Tests im interdisziplinären Team erfasst. Zudem werden die Patientinnen in einem Prehabilitationsprogramm individuell und optimal auf die große Operation vorbereitet. Intra- und postoperativ erfolgt die Betreuung im Rahmen des Programms Enhanced recovery after surgery (ERAS), zu deutsch: beschleunigte Genesung nach chirurgischen Eingriffen. Dabei wird die Erholungsphase nach einer Operation so wenig patientenbelastend wie möglich gestaltet. „Jede Frau ist mit ihrer Erkrankung individuell. Mit unserem Algorithmus versuchen wir, einen Beitrag für die personalisierte Medizin in der gynäkologischen Onkologie zu leisten“, sagt Dr. Katharina Gillen. Die individuelle Betreuung und Förderung der Patientinnen-eigenen Ressourcen biete Vorteile, so Gillen: „Wir beobachten weniger postoperative Komplikationen und eine schnellere Genesung.“

 

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