Medizin lässt Kleine groß staunen
Auf großer Fahrt waren nun die Vorschulkinder aus der kath. Kita „Sternenhimmel“ Kirchen-Wehbach: Sieben Jungs und ein Mädchen bekamen eine Führung durch das Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen.
Wo genau im Körper befinden sich Herz, Lunge und Kehlkopf? Und wie läuft eine Magenspiegelung ab? Antworten auf Fragen wie diese haben im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen acht Vorschulkinder der katholischen Kindertagesstätte „Sternenhimmel“ aus Kirchen-Wehbach erhalten. An einem Vormittag lernte die fröhliche Gruppe medizinische Technik, Berufe im Krankenhaus und auch einige Untersuchungsverfahren kennen. Begeistert zeigten sich die Fünf- und Sechsjährigen vor allem beim Austesten des Endoskopie-Gerätes.
An der Krankenhauspforte hießen Pflegedienstleiter Frank Grümbel und Sekretärin Anette Puppel die Kinder willkommen. Mit dabei: Erzieherin Christina Reuber und Caroline Hauter, die Mama des ebenso anwesenden kleinen Moritz. Ausgestattet mit Namensschildern, ging es los zur ersten „Haltestelle“ – und dafür kurz mal raus aus dem Krankenhaus, leicht bergabwärts ins benachbarte Pflegebildungszentrum. An einem Anatomiemodell zeigte der Pflegedienstleiter den Kita-Kindern den menschlichen Körper „von innen“. Erstaunt blickten die Mädchen und Jungen auf, als sie erfuhren, was beispielsweise das Gehirn so alles kann. „Es funktioniert wie eine Schaltzentrale, steuert unsere Körperbewegungen und ist schneller als ein Computer“, brachte Grümbel den Kindern näher. Ferner zeigte er ihnen, wo Herz, Lunge und Kehlkopf ihren Platz im Körper haben und welche Aufgaben die Organe erfüllen.
Auf dem Weg zurück ins Krankenhaus wurde im Hinterhof für die Vorschulkinder ein großer, schwarzer Container zum Blickfang. Frank Grümbel: „Das ist sozusagen der Mülleimer des Krankenhauses. Denn pro Patient wird bis zu zehn Kilo Abfall am Tag erzeugt, der mithilfe von Containern wie diesem abtransportiert wird.“ Im „Stilling“ ging es weiter mit dem Rundgang – und im ersten Stock rein in ein freies Patientenzimmer. Dort durfte der kleine Fritz in einem der beiden Betten probeliegen, während Frank Grümbel per Handschalter eine bequeme Position für den Sechsjährigen einstellte. Der Pflegedienstleiter fragte, wie sich Fieber bei einem Menschen äußert. „Man schwitzt ganz viel“, rief eines der Kinder in die Runde. Frank Grümbel hielt eine Infusionsflasche hoch und erklärte, dass damit bei Patienten die bei Fieber verloren gegangene Flüssigkeit dem Körper über eine Armvene wieder zugeführt wird. „So eine Flasche mit Schlauch habe ich schon mal gesehen“, bemerkte ein Junge. Für Fritz ging es derweil wieder raus aus dem Bett und mit den anderen Kindern weiter durch den Flur in einen Untersuchungsraum. Dort zeigte die Medizinische Fachangestellte Doreen Müller den kleinen Gästen das Endoskop und erklärte, dass damit das Innere von Magen und Darm untersucht wird. Das Gerät nebst feiner Lichtquelle und Videokamera sorgte für großes Staunen: „Ich kann meine Schuhe da oben sehen“, lächelte ein Kind während es das Endoskop in Richtung Boden hielt und dabei auf den Monitor blickte.
Noch mehr bildgebende Technik entdeckten die Kita-Kinder in der Zentralen Notaufnahme. Die Medizinische Fachangestellte Margarethe Schäfer führte vor, wie und wann ein Ultraschall eingesetzt wird. Und dann durfte jeder seinen Unterarm freimachen und am Bildschirm beobachten, wie die Armfläche unter der Haut so aussieht. Und weil die Kleinen dabei so gar keine Scheu zeigten, erhielt jedes Kind zur Belohnung eine Tapferkeitsurkunde.
Zuletzt ging es hoch hinaus – mit dem Fahrstuhl ins achte Stockwerk auf die Geriatrie. Auf der dortigen Dachterrasse erkundeten die Kinder den Bewegungsparcours und erfuhren von Frank Grümbel, dass dieser den älteren Patienten dazu dient, ihr Herz-Kreislauf-System in Schwung zu bringen sowie ihre Mobilität zu fördern. Zum Abschluss des Vormittags gab es für jeden ein erfrischendes Getränk in der Krankenhaus-Cafeteria sowie eine kleine, bunte Überraschungstüte mit einem Trinkbecher, Verbandmaterial und Süßigkeiten. Bevor sich die Gruppe zurück auf den Weg nach Kirchen-Wehbach machte, bemerkte eines der Kinder: „Man muss gar keine Angst vor dem Krankenhaus haben.“