Krimi-Fans zeigen ein Herz fürs Ökum. Hospiz Kloster Bruche
Seine Betzdorf-Krimis mit Ermittlerin Nina Moretti besitzen Kultstatus – und das weit über die Stadt an Sieg und Heller hinaus. Doch Micha Krämer hat nicht nur ein Gespür für Nervenkitzel, sondern auch ein großes Herz.
Bester Beweis dafür ist die tolle Spendenaktion, die der Buchautor aus Kausen gemeinsam mit dem Verein „Wäller Rumkugeln“ zugunsten des Ökumenischen Hospizes Kloster Bruche initiiert hat. Stolze 1000 Euro kamen dabei zusammen, die nun an den Förderverein der Einrichtung überreicht wurden.
Die Scheckübergabe erfolgte in der vorweihnachtlich geschmückten Klosterscheune. Dort hatte das Hospiz-Team um Einrichtungsleiterin Yasmin Brost einen gemütlichen Nachmittag bei Crêpes und Heißgetränken für die Gäste und Mitarbeiter vorbereitet. Micha Krämer berichtete von einem sehr persönlichen Erlebnis – der schweren Erkrankung einer Kneipenwirtin, mit der er mehrfach Krimi-Dinners organisiert hatte. „Vor ein paar Wochen bin ich mit meiner Ehefrau Doris zu ihr ins Hospiz nach Dernbach gefahren. Das ist mir sehr nahegegangen.“ Dieser Besuch, sagt er, habe ihn dazu bewogen, sich für das Hospiz in der Stadt zu engagieren, in der viele seiner packenden Geschichten spielen und die seit geraumer Zeit Fans aus allen Teilen Deutschlands zu geführten Krimitouren an Original-Schauplätze lockt.
Gesagt, getan: Während des jüngsten Krimifestivals „Mordsregion Westerwald“ im September und Oktober, bei dem von Klaus-Peter Wolf bis Joe Bausch ein gutes Dutzend Autoren mit Lesungen und weiteren Veranstaltungen für Spannung sorgte, legte Micha Krämer stets seine alte Gitarre als Spendenbox aus: „Und die war hinterher jedes Mal gut gefüllt.“ Einer seiner Autorenkollegen, Steffen Ziegler, habe sogar die kompletten Einnahmen aus seinen an dem Abend verkauften Büchern beigesteuert. Am Ende waren 860 Euro „im Topf“ – der Verein „Wäller Rumkugeln“, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, heimische Künstler mit der Organisation von Lesungen, Krimirundfahrten, Krimidinners und weiteren Events zu unterstützen, rundete den Betrag schließlich auf 1000 Euro auf.
Da Hospize einen nicht unwesentlichen Teil ihrer laufenden Kosten über Spenden und ehrenamtliches Engagement selbst tragen müssen, ist man in Bruche über den Beitrag der Krimi-Fangemeinde natürlich überglücklich. „Es freut uns besonders, dass Künstler aus der Region ihre Verbundenheit mit dem Hospiz ausdrücken“, bedankte sich der Vorsitzende des Fördervereins, Michael Lieber. Und diese Verbundenheit soll von Dauer sein, versprach Micha Krämer. So wird die urige Klosterscheune im kommenden Frühjahr Schauplatz für eine Lesung aus seinem nächsten Ostfriesland-Krimi, der Anfang März erscheint. Fans sollten sich also schon einmal den 4. Mai 2024 im Kalender anstreichen.