Gemeinsam statt einsam in ein selbstbestimmtes Leben
Die Sozialen Dienste der Diakonie in Südwestfalen bieten zwei neue Angebote für Menschen mit psychischer-, geistiger- oder Suchterkrankung – den Mittwochs- und Freitagstreff mit unter anderem Ausflügen.
Für Menschen mit einer geistigen Behinderung, psychischen- oder Suchterkrankung ist die Hürde, soziale Beziehungen zu pflegen oder Freizeitaktivitäten zu planen meist sehr hoch. Nach langer, coronabedingter Pause bietet das Ambulant Betreute Wohnen, eine Einrichtung der Sozialen Dienste der Diakonie in Südwestfalen, seinen Klienten sowie Betroffenen in schwieriger Lebenssituation wieder zwei neue Gruppenangebote, die ihnen über die häusliche Betreuung hinaus als Anlaufstelle für mehr soziale Kontakte, Freizeitaktivitäten und Beratungsgespräche dienen. Das Ambulant Betreute Wohnen der Diakonie hilft Erwachsenen mit geistiger Behinderung, psychischer Erkrankung oder einer Suchterkrankung ihr Leben selbstständig, in den eigenen vier Wänden zu meistern.
Zu den neuen Angeboten gehört unter anderem der „Mittwochstreff“, der zwei Mal im Monat – am ersten und dritten Mittwoch im Monat von 14 bis 16 Uhr – stattfindet, und bei dem es vor allem darum geht, soziale Kontakte zu knüpfen. Johannes Hegel, Einrichtungsleiter des Ambulant Betreuten Wohnens, erklärt, worum es ihm und seinen Kollegen bei den Angeboten geht. „Wir möchten unsere Klienten dabei unterstützen, aus der Isolation herauszukommen, am Leben teilzunehmen und mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, die vielleicht ähnliche Probleme haben.“ Die Mitarbeiter des Ambulant Betreuten Wohnens gehen beim Mittwochstreff zum Beispiel gemeinsam mit den Klienten Kegeln, veranstalten Filmnachmittage oder treffen sich in den Räumlichkeiten der Sozialen Dienste, Sandstraße 26 in Siegen, zum gemeinsamen Kochen. „Wir machen auch Ausflüge in die Stadt und besuchen unter anderem gemeinsam den Markt, um den Menschen nahe zu bringen, was man dort einkaufen kann. Mitarbeiter der Beratungsdienste wie beispielsweise Schuldnerberatung, Suchtberatung oder Erwerbslosenberatung werden ebenfalls regelmäßig eingeladen und stehen für Fragen und Problem zur Verfügung“, führt Hegel weiter aus. Auch der „Freitagstreff“, der jede Woche von 9 bis 12 Uhr in der Sandstraße, stattfindet, bietet Interessierten die Möglichkeit, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Er dient als Begegnungstreff für die Freizeitgestaltung und Möglichkeit zur Beratung zum Beispiel im Bereich Suchterkrankungen. Zum gemeinsamen Frühstück sind dabei nicht nur die Klienten des Ambulant Betreuten Wohnens willkommen, sondern auch Wohnungslose oder Menschen mit psychischen Problemen. „Die Tür ist offen für jeden, der Interesse hat. Dabei können auch Freunde und Bekannte mitgebracht werden,“ so Hegel. Bei den Angeboten gehe es auch um eine demokratische, wirtschaftliche und soziale Partizipation. „Wenn unsere Klienten neuen Antrieb finden, der dem Leben Sinn gibt – das wäre das Beste, was passieren kann“, sagt der Einrichtungsleiter.
Aktuell betreut die diakonische Einrichtung in Siegen ca. 80 Klienten im Alter zwischen 20 und 64 Jahren. Ein multiprofessionelles Team bietet Lösungen in allen Fragen rund um das Thema „Selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden“. Sie besuchen zu Hause und helfen unter anderem beim Ausfüllen von Anträgen, bei der Organisation des Haushaltes und beim Kochen, geben auch Anreize zum Freizeitbereich, zur Budgetplanung und begleiten zum Beispiel Besuche beim Jobcenter oder beim Psychiater. Die Mitarbeiter unterstützen und fördern darüber hinaus familiäre und soziale Kontakte. Zum Angebot gehört ebenso, die Klienten im Umgang mit ihrer Krankheit oder Behinderung zu unterstützen, sie zu beraten, Hilfestellung bei notwendigen Behandlungen zu geben oder sie zu Ärzten zu begleiten. Ziel ist es, die Klienten zu befähigen, diese alltäglichen Dinge irgendwann möglichst selbst erledigen zu können.
Weitere Informationen zum Mittwochs- und Freitagstreff sowie zu den Angeboten des Ambulant Betreuten Wohnens erhalten Interessierte bei Johannes Hegel unter der Telefonnummer 0171 5555536 sowie per Mail an <link>johannes.hegel@diakonie-sw.de.