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Gefäßchirurgie im „Stilling“: Premiere für neuartigen Stent

24.10.2025

Gute Nachricht für Betroffene mit Blutgefäßerkrankungen: Im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen ist bei einem Patienten mit einem komplexen Aneurysma des Aortenbogens erfolgreich ein neuartiges Implantat eingesetzt worden.

Europaweit ist das „Stilling“ erst das zweite Krankenhaus, bei dem der hochmoderne Tianyi-Stent angewendet wurde. Kaum mehr als 30 Minuten hat die Operation gedauert, die minimalinvasiv ohne großen Schnitte, sondern lediglich über zwei kleine Katheterzugänge – in der rechten Leiste und in der linken Armbeuge – durchgeführt wurde, berichten Dr. Ahmed Koshty, Chefarzt der Gefäßchirurgie im „Stilling“, und sein Stellvertreter, der Leitende Oberarzt Meshal Elzien. Bei dem Patienten, einem 80-jährigen Mann aus dem Sauerland, sei die Erweiterung der Hauptschlagader im Bereich des Aortenbogens zufällig bei einer CT-Untersuchung der Lunge entdeckt worden. „Ein operativer Eingriff war dringend erforderlich, da aufgrund der Größe des Aneurysmas die Gefahr bestand, dass die Aortenwand einreißt oder platzt“, so Dr. Koshty. Eine solche Ruptur führt zu inneren Blutungen und gilt als potenziell lebensbedrohlich.

 

Eingriffe am Aortenbogen stellen für Gefäßchirurgen eine besondere Herausforderung dar. Schließlich zweigen dort, in unmittelbarer Nähe des Herzens, weitere Blutgefäße ab, die Kopf, Hals und Arme versorgen. Diese Gefäße gilt es offenzuhalten, während das Aneurysma in der Hauptschlagader durch den Stent ausgeschaltet wird. Hierfür mussten noch bis vor Kurzem teure, auf den Patienten individuell angepasste Maßanfertigungen hergestellt werden – in der Regel mit mehrwöchiger Wartezeit.   

 

Anders bei dem Tianyi-Stent: Dieser besteht aus einem dünnen Prothesenstoff, der sich mit einem feinen Führungsdraht gezielt punktieren lässt. Auf diese Weise können während der laufenden Operation Öffnungen direkt im eingesetzten Stent gesetzt werden – genau dort, wo ein Seitengefäß liegt. Diese Technik wird „In-situ-Fenestration“ genannt. Der Einsatz des Tianyi-Stents birgt dabei laut Chefarzt Dr. Koshty mehrere Vorteile: „Die Wartezeit auf individuelle Stents entfällt, sodass auch bei komplexen Befunden umgehend operiert werden kann. Zudem fällt die Dauer eines Eingriffs deutlich kürzer aus. Vor allem aber ist bei dieser schonenden Methode keine offene OP am Brustkorb mehr nötig, sodass wir dank der minimalinvasiven Technik nun auch viele ältere und vorerkrankte Menschen mit einem Aneurysma oder anderen Erkrankungen an der Brustschlagader behandeln können.“

 

So konnte der 80-jährige Patient im „Stilling“ in kürzester Zeit von der Intensiv- auf die Normalstation verlegt werden und wird das Krankenhaus voraussichtlich schon nach wenigen Tagen verlassen. Dass das Diakonie Klinikum in Siegen nun als europaweit eines der ersten Krankenhäuser das im asiatischen Raum bereits etablierte Tianyi-Stentsystem anwenden konnte, ist kein Zufall. Schließlich gilt das „Stilling“ mit jährlich mehr als 150 Aorten-Eingriffen in punkto Qualität und Quantität zu den führenden gefäßchirurgischen Kliniken. „Aufgrund der Expertise unseres Aortenzentrums sind wir vom Hersteller des Tianyi-Stents gebeten worden, die OP-Technik auch für den Einsatz in anderen Regionen der Aorta weiterzuentwickeln“, so Chefarzt Dr. Koshty abschließend.

 

Hintergrund: Aneurysmen der Hauptschlagader

Ein Aortenaneurysma ist eine krankhafte Erweiterung oder Aussackung der Hauptschlagader (Aorta), die durch eine Schwächung der Gefäßwand entsteht. Als Ursachen gelten Arteriosklerose, Bluthochdruck, Rauchen und hohe Blutfettwerte. „Ein Aneurysma kann prinzipiell überall im Verlauf der Aorta auftauchen, sowohl im Brust- als auch im Bauchraum, wobei das Bauchaorten-Aneurysma am häufigsten ist“, erläutert Dr. Ahmed Koshty, Chefarzt der Gefäßchirurgie im „Stilling“. Aneurysmen der Brustschlagader sind dagegen seltener: Betroffen sind etwa 6 von 100.000 Menschen, zumeist in einem Alter über 60 Jahre und vor allem Männer – sie erkranken rund fünfmal häufiger als Frauen. Ein Aortenaneurysma verläuft häufig ohne Symptome, kann aber auch Schmerzen verursachen und birgt die Gefahr eines Reißens der Gefäßwand mit lebensbedrohlichen inneren Blutungen. „In vielen Fällen kommt dann jede Hilfe zu spät“, so Dr. Koshty. Entdeckt werden Aortenaneurysmen meist zufällig, etwa im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung oder einer Computertomographie. Wird ein Aneurysma rechtzeitig erkannt, besteht heute durch vielfältige Behandlungsmöglichkeiten eine gute Prognose.

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