Brustkrebsfrüherkennung im Hochsauerland
Jede achte Frau erhält die Diagnose Brustkrebs. Früh entdeckt, sind die Heilungschancen oft gut. Um auch Frauen aus ländlichen Regionen die Früherkennung zu ermöglichen, hält das Mammobil im Hochsauerland.
Das Risiko an Brustkrebs (Mammakarzinom) zu erkranken steigt mit zunehmendem Alter. Frauen zwischen 50 und 69 Jahren haben deshalb Anspruch auf die Untersuchung im Mammographie-Screening-Programm. Dazu werden sie schriftlich eingeladen. Die Teilnahme ist freiwillig. Das Mammobil zählt zur Mammographie-Screening-Einheit Siegen-Olpe-Hochsauerland. Sie umfasst die Standorte in Siegen (MVZ Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus), in Arnsberg (am Karolinen-Hospital), in Olpe (am St. Martinus Hospital) und in Bad Berleburg (an der Vamed Klinik). Die Radiologen Dr. Volker Brandenbusch und Dr. Michael Blazek sind die Programmverantwortlichen Ärzte. „Das Mammographie-Screening ist das einzige qualitätsgesicherte Programm, um Brustkrebs früh zu erkennen und Leben zu retten“, verdeutlicht Dr. Brandenbusch, der die Einheiten im Hochsauerlandkreis leitet. Der Experte macht deutlich, dass seit bundesweiter Einführung des Screening-Programms im Jahr 2005 für Frauen ab 50 Jahren die Rate fortgeschrittener Brust-Tumorstadien zurückgegangen ist. Das Screening kann Brustkrebs nicht verhindern. Beim Röntgen der Brust können jedoch bereits sehr kleine, nicht tastbare Tumoren früh erkannt werden. Dr. Brandenbusch: „Dann sind die Heilungschancen besonders hoch und belastende Therapien für die Patientinnen oft nicht nötig.“ Um für die Früherkennungsmaßnahme zu sensibilisieren, finden jedes Jahr im Brustkrebsmonat Oktober weltweit Aktionen statt. „Mit jährlich rund 70 000 Neuerkrankungen zählt Brustkrebs zur häufigsten Krebserkrankung der Frau. Daher ist es wichtig, so viele Frauen wie möglich rund um die Krankheit aufzuklären und für das Screening zu begeistern“, sagt Jessica Pfeifer, Geschäftsführerin des MVZ Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus.
Noch bis 19. Oktober ist das Mammobil am Städtischen Krankenhaus in Brilon (am Schönschede 1, 59929 Brilon) stationiert und hält dann vom 7. November bis 1. Februar 2023 an der Elisabeth-Klinik in Olsberg-Bigge (Heinrich-Sommer-Straße 4, 59939 Olsberg). Im kommenden Jahr fährt der „Röntgenbus“ die beiden Standorte erneut an. Eingeladene Frauen werden von speziell geschulten Mitarbeiterinnen geröntgt. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten. Die erhaltenen Aufnahmen beurteilen zwei erfahrene Fachärzte unabhängig voneinander. Unauffällige Befunde erhalten die Teilnehmerinnen per Post und sie werden innerhalb der nächsten zwei Jahre erneut zum Screening eingeladen.
Die Kosten tragen die gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Coronabedingt ist im Mammobil das Tragen einer FFP2-Maske verpflichtend. Wer einen Termin vereinbaren möchte, kann sich unter der Telefonnummer 0251 / 9295 000 bei der zentralen Stelle in Münster melden.