AK-Landrat lobt Lückenschluss durch Hospiz Kloster Bruche
Vor eineinhalb Jahren eröffnete das Ökumenische Hospiz Kloster Bruche in Betzdorf. Der Altenkirchener Landrat Dr. Peter Enders fand nun die einen Anlass, um dem Haus einen Besuch abzustatten.
Bei einem Rundgang und einem informativen Gespräch gaben Einrichtungsleiterin Yasmin Brost, der Vorsitzende des Fördervereins, Michael Lieber, sowie Dr. Josef Rosenbauer als Geschäftsführer der Diakonie in Südwestfalen dem Landrat Einblicke in das Hospiz. „Ich habe es sehr positiv aufgenommen, dass sich die Diakonie hier engagiert, wird doch so im Hospizbereich eine große Lücke zwischen Siegen und Dernbach geschlossen“, sagte Dr. Enders, der selbst Palliativmediziner ist.
Die Arbeit, die in dem ehemaligen Kloster tagtäglich geleistet wird, verfolgt ein segensreiches Ziel: Menschen auf ihrem letzten Lebensweg liebe- und würdevoll zu begleiten, ihnen Geborgenheit und ein Zuhause zu geben. Hierfür stehen derzeit acht Plätze zur Verfügung, zwei weitere sollen im Zuge baulicher Maßnahmen perspektivisch hinzukommen. Um die Gäste kümmern sich rund 20 speziell ausgebildete Pflegekräfte sowie das Hauswirtschaftsteam, das beispielsweise das Essen für die Gäste an Ort und Stelle frisch zubereitet – für Yasmin Brost ein wichtiger Baustein in dem Bestreben, so weit als möglich auf die Wünsche und Bedürfnisse der unheilbar erkrankten Menschen einzugehen. Doch nicht nur die Gäste selbst, auch deren die Angehörigen und Hinterbliebenen seien Bestandteil der Hospizarbeit. So finden regelmäßig Gedenkgottesdienste für die Verstorbenen in der Klosterkapelle statt. „Es ist ein Abschiednehmen, dass auch für uns immer sehr berührend ist.“
„All das steht und fällt mit den Leuten, die hier arbeiten“, lobte Dr. Rosenbauer die Arbeit des Teams und insbesondere den Einsatz von Yasmin Brost beim Aufbau der Einrichtung. Tatsächlich seien der Weg bis zur Eröffnung, aber auch die ersten Monate danach gleichermaßen spannend wie herausfordernd gewesen, so die Hospiz-Leiterin. „Doch es hat sich schnell ein gutes Team zusammengefunden, mit hohem Fachlevel und gemeinsamer Haltung. Inzwischen kann man sagen: Wir haben uns gut hier eingelebt.“ Auch bestehe eine gute Kooperation mit den Ärzten der Region.
Dass das Hospiz in Bruche selbst und der gesamten Region generell auf hohe Akzeptanz stößt, davon wusste Michael Lieber als Vorsitzender des Fördervereins zu berichten: Vereine wie Privatpersonen zeigten eine große Spendenbereitschaft – ein wichtiger Aspekt, schließlich müssen Hospize per Gesetz einen nicht unerheblichen Teil ihrer Kosten auf diesem Wege selbst finanzieren. Weitere, nach außen deutlich sichtbare Belege für die enorme Verbundenheit der Menschen mit dem ehemaligen Kloster waren Veranstaltungen wie das Apfelfest, der Adventsbasar und die Lesung mit Krimi-Autor Micha Krämer, die zahlreiche Besucher in die Klosterscheune lockte. Das Apfelfest feiert übrigens am Sonntag, 13. Oktober, eine Neuauflage. Dieser Tage wurden dafür die Äpfel auf den Klosterwiesen geerntet. Neben Mitarbeitern des Hospizes und Mitgliedern des Fördervereins packte auch die Jugendfeuerwehr Scheuerfeld kräftig mit an – ein weiterer Beweis dafür, wie sehr das Hospiz bei den Menschen in Betzdorf und Umgebung angekommen ist.