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ADHS und Autismus verstehen und behandeln

04.07.2024

„Autismus und ADHS – Was ist das eigentlich“: Diesem Thema ging Tanja Serapinas beim Siegener Forum Gesundheit in der Cafeteria des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen nach.

Bei der Veranstaltung, die von der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen organisiert wurde, ging die Fachfrau auf Diagnose- und Therapiemöglichkeiten ein und stellte Hilfsmöglichkeiten vor.

 

Tanja Serapinas ist unter anderem Sozialarbeiterin und Autismus-positive Fachberaterin in Freudenberg. Ihre berufliche Erfahrung sammelte sie indes nicht „nur“ in der Theorie: Serapinas ist selbst mit ADHS diagnostiziert und zudem Mutter von vier Kindern, die teilweise auch Diagnosen aus den beiden Spektren haben. In ihrem Vortrag beleuchtete sie zunächst das, was in der Gesellschaft als „normal“ angesehen wird: „Genauso, wie bei den Geschlechtern, bei denen weiblich und männlich als der Normalfall beschrieben werden, verhält es sich auch mit dem menschlichen Gehirn.“  Hier gebe es klar definierte, neurotypische Formen: „Alles, was von der Norm abweicht, wird als neurodivergent bezeichnet“, so die Fachberaterin. Zu diesen neurodivergenten Formen zählen dann zahlreiche Auffälligkeiten, wie die Lese- und Rechtschreibschwäche und eben auch ADHS und Autismus.  Serapinas machte deutlich: „Dabei handelt es sich um keine Verhaltensstörungen oder psychischen Erkrankungen. ADHS und Autismus sind natürliche Varianten des menschlichen Gehirns.“

 

Das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyper-/Hypo-Aktivitäts-Syndrom (ADHS) trete bei fünf bis sieben Prozent der Bevölkerung auf und ist deshalb ebenso häufig, wie Diabetes Mellitus. ADHS-Patienten seien unaufmerksam, schnell ablenkbar und sprunghaft. Ihre Symptome seien, laut der Expertin, kurzfristig medikamentös behandelbar und treten bereits in der Kindheit auf. Entscheiden sich Eltern zur Gabe von Medikamenten, müssten sie häufig gegen Vorurteile ankämpfen. „Du stellst dein Kind ruhig“ oder „Medikamente machen abhängig“ seien etwa Sätze, die man dann zu hören bekomme. Dies entspreche nicht der Realität, erläuterte die Fachberaterin: „Durch die Gabe der Medikamente wird die Anzahl der Nervenbotenstoffe im Gehirn erhöht. Diese spielen eine große Rolle für die Gedächtnisfunktion, die Motivation und das Lernen. Mit ihrer Hilfe kann das Gehirn Reize von außen besser filtern und das Leben der Betroffenen erleichtern.“

 

Medikamentös nicht behandelbar sei dahingegen der Autismus, unter dem ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leiden. Betroffene sind unter anderem oft abhängig von Regeln und Routinen und haben Schwierigkeiten, intuitiv die Gefühle andere Menschen zu verstehen. Beide Diagnosen haben einige Schnittmengen, wie etwa die Schwierigkeit, den Blickkontakt mit anderen Personen zu halten oder eine höhere rate, an Depressionen zu erkranken. „Der Unterschied ist indes ein entscheidender: Ein ADHS-Patient sucht ständig nach neuen Erfahrungen wohingegen sich ein Autist nach Routine sehnt“, so Serapinas.

 

Behandlungsansätze gebe es viele: „Sowohl bei Autismus als auch ADHS ist es wichtig, Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen, auf eine reizarme Umgebung zu achten und den Selbstwert Betroffener aufzubauen“, sagte die Expertin. Zudem sei, so Serapinas, die Aufklärungsarbeit immens wichtig: „ADHS und Autismus gehören zur Person wie die Augenfarbe oder der Fingerabdruck. Es ist ihre Art zu sein.“

 

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