25 Jahre: Haus Klotzbach feiert großes Jubiläumsfest
Mit einem Tag der offenen Tür feiert das Haus Klotzbach in Neunkirchen am 15. Juni ab 13 Uhr sein 25-jähriges Bestehen. Die Einrichtung gibt Menschen mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen ein Zuhause.
Nach rund zehn Jahren intensiver Planung und Vorbereitung konnten im April 1999 die ersten Bewohner ins Haus Klotzbach einziehen. Ein Bedarf für eine solche Einrichtung bestand schon seit geraumer Zeit, und so dauerte es nicht lange, bis das Haus voll belegt war. Seit 2005 gibt es neben dem Hauptgebäude im „Alten Pfarrhaus“ eine gleichnamige Wohngruppe mit neun Wohnplätzen, die auf Verselbstständigung ausgelegt ist. Somit bietet das Haus Klotzbach für Menschen mit Beeinträchtigungen unterschiedliche Perspektiven: Für die einen ist es ein Ort der Neuausrichtung und Vorbereitung auf ein eigenständiges Leben, für viele aber auch ein Zuhause für immer.
Die Einrichtung, die sich heute unter Trägerschaft der Diakonie Soziale Dienste mit Sitz in Siegen befindet, ist gut ausgelastet. „Wir haben regelmäßig neue Anfragen von betroffenen Familien“, weiß Christina Ziebold-Jung, die das Haus seit vielen Jahren leitet. Immer wieder sind es Familien, in denen Kinder mit Beeinträchtigungen langsam „flügge“ werden und in denen dann gemeinsam überlegt wird, welche Möglichkeiten sich dem Sohn oder der Tochter in der Region bieten. „Oft sind es aber auch Hilferufe von altgewordenen Eltern, die mit der häuslichen Betreuung ihres längst erwachsenen Kindes überfordert sind“, ergänzt Ziebold-Jung. Entsprechend groß ist die Altersspanne der Bewohner, die zwischen Anfang 20 und Mitte 70 liegt.
Der Alltag der 30 Bewohner im Haus Klotzbach ist fröhlich, sehr individuell und für Außenstehende überraschend „normal“. Nach dem Frühstück gehen diejenigen, die es noch können, ihrer Arbeit in einer der Werkstätten nach. Für jene, die aus gesundheitlichen oder Altersgründen nicht mehr arbeiten können, besteht ein abwechslungsreiches Beschäftigungs- und Therapieangebot. Den Feierabend verbringt jeder wie er mag – mit Spielen, Fernsehen oder einem Ausflug zur nahegelegenen Eisdiele.
Das Haus Klotzbach ist im Laufe eines Vierteljahrhunderts zu einem festen Bestandteil von Neunkirchen geworden und heute eng mit der Gemeinde verwachsen. Es gibt zahlreiche Kooperationen und Vernetzungen – fachlich, aber auch in gelebten Beziehungen. Viele Bewohner nehmen örtliche Angebote wahr, sind beispielsweise Mitglied im Sportverein oder nutzen regelmäßig das Schwimmbad. Einige Bewohner gehen auch selbständig im Ort einkaufen und werden hierbei von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Einzelhandel bei Bedarf unterstützt. „Wir sind im Ort voll integriert“, freut sich Christina Ziebold-Jung, die für die Einrichtung Anfang dieses Jahres den Inklusionspreis der Gemeinde Neunkirchen in Empfang nehmen durfte. Der Preis ist Ausdruck der starken Bemühungen um Inklusion und Teilhabe, die die Einrichtung seit 25 Jahren prägen.
Mehr über das Leben im Haus Klotzbach ist auch in der neuesten Folge des Diakonie-Podcasts DisPod zu hören, der auf allen gängigen Plattformen verfügbar ist.
Das Programm zum Fest
Wer das Jubiläum von Haus Klotzbach zusammen mit Bewohnern und Angehörigen feiern möchte, ist am Samstag, 15. Juni, ab 13 Uhr in die Kirchstraße 17a nach Neunkirchen eingeladen. Mit einem Tag der offenen Tür stellt sich die Einrichtung den Gästen vor. Für musikalische Unterhaltung sorgen die Includers, ein integratives Bandprojekt aus Siegen, der Seemannschor der Marinekameradschaft von 1907 Siegerland und die Musikschule Eigenart, ebenfalls aus Siegen. Auch Clown Micha ist mit von der Partie. Dazu gibt es ein buntes Programm für Kinder und eine breite Auswahl an Speisen und Getränken.