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Warnsignale: Druck auf der Brust und Kurzatmigkeit

21.11.2023

Am Herzwochen-Aktionstag der Diakonie fanden in Kooperation mit der Deutschen Herzstiftung, vertreten durch den ehrenamtlichen Beauftragten Günter Nöll (von links), medizinische Vorträge statt. Für die Gäste in der „Stilling“-Cafeteria vor Ort waren Prof. Dr. Dursun Gündüz, Dr. Werner Meyners, Dr. Ritvan Chasan und Dr. Kay Felix Weipert.

Beantworteten bei der Telefonaktion in den Herzwochen der Diakonie die Fragen ihrer Anrufer (von links): Chefarzt Prof. Dr. Dursun Gündüz und die Leitenden Oberärzte Dr. Ritvan Chasan, Dr. Kay Felix Weipert und Dr. Werner Meyners.

In der dreizehnten Herzwoche des Diakonie Klinikums Jung-Stilling nutzten zahlreiche Interessierte die Gelegenheit, sich bei einer Telefonaktion und Präsenz-Vorträgen zu informieren.

Tausende schauten sich schon vor dem Aktionstag die Videos zum Leitthema „Der plötzliche Herztod“ an.

Das Herz schlägt nicht mehr, die Atmung setzt aus: In den Herzwochen des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen haben klinische Experten deutlich gemacht, dass der plötzliche Herztod als Folge einer unbehandelten Herzerkrankung eintreten kann. Eine koronare Herzkrankheit und bestimmte Herzrhythmusstörungen zählen zu den häufigsten Ursachen. Mit einer Telefonaktion, Präsenz-Vorträgen in der Krankenhaus-Cafeteria und Online-Videos erreichten die Kardiologen und Rhythmologen zahlreiche Interessierte. Die Herzwochen der Diakonie fanden in Kooperation mit der Deutschen Herzstiftung und anlässlich der bundesweiten Herzwochen statt.

Meine Frau leidet drei bis vier Mal die Woche unter Herzrasen: Was können wir tun? Vertragen sich Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen mit Psychopharmaka? Mein Nachbar ist am plötzlichen Herztod verstorben. Was kann ich tun, um mein eigenes Risiko zu minimieren? Diese und viele weitere Fragen wurden von vier Experten des Diakonie Klinikums Jung-Stilling bei der Telefonaktion beantwortet. Zwei Stunden lang standen Professor Dr. Dursun Gündüz (Chefarzt Kardiologie und Angiologie), Dr. Ritvan Chasan (Leitender Oberarzt Rhythmologie), Dr. Kay Felix Weipert (Leitender Oberarzt Kardiologie und Rhythmologie) und Dr. Werner Meyners (Leitender Oberarzt internistische Intensivstation) Rede und Antwort. „Beim Großteil der Anrufer lag eine Herzerkrankung mit bereits eingeleiteter Therapie vor. Viele holten sich aber eine Zweitmeinung ein – etwa dahingehend, was neben Medikamenten noch therapeutisch möglich ist“, resümierte Dr. Chasan. Ein Anrufer beschrieb im Gespräch mit Dr. Meyners seine Luftnot-Beschwerden. „Um der genauen Ursache auf den Grund zu gehen, riet ich ihm, sich ambulant in einer kardiologischen Praxis vorzustellen“, so der Leitende Oberarzt. Nach der Telefonaktion ging es für die vier Fachleute mit Vorträgen in der Cafeteria des Diakonie Klinikums Jung-Stilling weiter.

Zum plötzlichen Herztod kommt es, wenn das Herz das Blut nicht mehr weiter im Körper befördern kann und Betroffene folglich bewusstlos werden. Auslöser sind meist unbehandelte Vorerkrankungen des Herzens wie eine koronare Herzkrankheit (KHK). Dabei sind die das Herz versorgende Blutgefäße aufgrund von Ablagerungen wie Fetten verengt oder verstopft. „Das Problem ist, dass sich eine KHK in einem schleichenden Prozess entwickeln kann“, machte Prof. Dr. Dursun Gündüz in seinem Vortrag deutlich. Als Vorboten zu beachten seien drückende Schmerzen im Brustbereich, die in die Schulterbereiche, den Unterkiefer und den Arm ausstrahlen können. Zur Hauptursache einer KHK zählt neben zunehmendem Alter und genetischen Faktoren auch ein ungesunder Lebensstil: „Wer auf den Konsum von zu viel Fett, rotem Fleisch und Zucker verzichtet, sich mehr bewegt und das Rauchen unterlässt, reduziert seine Risikofaktoren für die Erkrankung auf ein Minimum.“

Als unmittelbaren Auslöser für einen plötzlichen Herztod nannte Dr. Kay-Felix Weipert das Kammerflimmern – eine schnelle lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung (Tachykardie). Dabei zuckt das Herz unkoordiniert und wirft kein Blut mehr aus. Alarmsignale sind Druck auf der Brust, Schwindel und Herzrasen. Diagnostiziert ein Arzt eine Tachykardie, gibt es je nach Patientensituation verschiedene Therapiemöglichkeiten. Neben Medikamenten kann ein sogenannter implantierbarer Kardioverter-Defibrillator helfen – ein kleines scheibenförmiges Gerät, das per örtlicher Betäubung unter die Haut eingepflanzt wird. Ferner ist eine sogenannte Katheterablation möglich. „Dabei wird ein Herzkatheter über eine Leistenvene eingeführt und krankhaftes Herzgewebe verödet, sodass keine Störimpulse mehr entstehen können, die ein Kammerflimmern auslösen.“

Der Tachykardie steht die Bradykardie als langsame lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung gegenüber. Während die normale Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei etwa 60 bis 80 Schlägen pro Minute liegt, fällt sie bei einer Bradykardie auf unter 60. Problematisch wird es, wenn das Herz so langsam arbeitet, dass die Organe unterversorgt sind. Dr. Ritvan Chasan: „Betroffene klagen dann unter anderem über Kurzatmigkeit, Übelkeit und Schweißausbrüche.“ Ratsam sei eine Langzeitaufzeichnung der Herzströme, auch bekannt als 24-Stunden-EKG. Für eine Therapie kann ein Herzschrittmacher sinnvoll sein – ein technisches Gerät, das so wenig wie möglich aber so viel wie nötig in den Herzrhythmus eingreift. „Der Streichholzschachtel-große Schrittmacher wird schonend und mit kleinsten Schnitten unter der Haut eingebracht. Eine Vollnarkose ist nicht notwendig“, so Dr. Chasan.

Das frühe Erkennen und Behandeln einer Herzkreislauferkrankung ist laut der Ärzte das A und O, um einem plötzlichen Herztod vorzubeugen. Und wer selbst Zeuge des gefährlichen Ereignisses wird, kann per sofortiger Reanimation Leben retten. Erkennbar ist der Vorfall daran, dass Betroffene schlagartig umfallen, nicht mehr reagieren, nicht mehr atmen. „Jeder Mensch kann tätig werden. Wichtig ist, sofort zu helfen“, machte Prof. Gündüz deutlich. Prüfen, rufen, drücken lautet das Motto. Prüfen heißt, den Menschen anzusprechen. Reagiert er nicht, sollte sofort der Notruf 112 gewählt werden. Es folgt die Herzdruckmassage. Helfer legen mit ausgestreckten Armen die Hände flach übereinander auf das Brustbein. Dann wird fünf bis sechs Zentimeter tief in Richtung Wirbelsäule gedrückt – so lange, bis der Rettungsdienst eingetroffen ist.

Die Online-Kurzfilme der Experten mit weiteren Infos sind auf dem YouTube-Kanal der Diakonie in Südwestfalen oder auf der Aktionsseite www.herzwoche-jung-stilling.de abrufbar. Kostenlose Infomaterialien bietet die Deutschen Herzstiftung an unter www.herzstiftung.de/bestellung.

NotrufHome

Feuerwehr/Rettungsdienst: 112

Polizei: 110

Zentrale Notaufnahme: 02 71 3 33 45 13

Giftnotruf NRW: 02 28 1 92 40

Telefonseelsorge: 08 00 111 0 111

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