24 Stunden für Sie da

Zentrale Notaufnahme Kontakt und Informationen

Unsere Leistungen

Krankenhäuser und Praxen zu den Fachärzten

Termine im Überblick

Vorträge, Feste & Fortbildungen zum Veranstaltungskalender

Hallux valgus: Schiefe Großzehe weckt großes Interesse

23.04.2024

Rund 100 Interessierte lauschten dem Vortrag von Oberarzt Dr. Andrei Ardelean zum Thema „Hallux valgus – Wenn der Schuh drückt“ in der Cafeteria des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen.

Beim Hallux valgus weicht die Großzehe nach außen ab. Das herausgetretene Mittelfußköpfchen bildet den Ballen, der Betroffenen dann Probleme machen und im Schuh reiben kann.

Wie ein Hallux valgus entsteht, in welche Stadien er sich einteilen lässt und welche Operationsmethoden in Frage kommen, hat Dr. Andrei Ardelean, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, in einem Vortrag erklärt. Rund 100 Interessierte lockte das Thema in die Krankenhaus-Cafeteria.

Vor allem Frauen kennen die Schiefstellung der großen Zehe: den Hallux valgus. Er ist eine der häufigsten Fehlstellungen des Fußes. Während Beschwerden meist durch konservative Maßnahmen verbessert werden können, lässt sich der schiefe Zeh nur durch eine Operation wieder geraderücken. Die Veranstaltung mit dem Titel „Hallux valgus – Wenn der Schuh drückt“ wurde von der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen organisiert.

Zahlreiche Menschen sind von einem Hallux valgus betroffen, haben aber keine oder nur leichte Beschwerden. Bei anderen führt ein Hallux valgus zu unangenehmen Schmerzen oder Druckstellen. Dr. Ardelean stellte klar: „Der Hallux valgus ist keine Frauenkrankheit. Auch Männer sind betroffen.“ Als mögliche Ursache kommen hochhackiges und enges Schuhwerk, schwache Bandstrukturen, die keinen Widerstand gegen den Muskel leisten können, aber auch erbliche Vorbelastung in Frage. Die Großzehe weicht nach außen ab. Gleichzeitig verändert sich die Zugrichtung der Sehnen und verstärkt die Verlagerung der Großzehe. Zudem rückt der erste Mittelfußknochen mit seinem Köpfchen nach innen. Die Großzehe bewegt sich in Richtung der anderen Zehen. Das herausgetretene Mittelfußköpfchen bildet den Ballen, der dann im Schuh reibt. „Manche Patienten haben dann schmerzhafte Druckstellen, Schwellungen, Entzündungen oder Hautreizungen bis hin zu offenen Stellen“, sagte Dr. Ardelean. Durch die Fehlstellung der Großzehe sind auch Gelenkknorpelschäden (Arthrose) im Großzehengrundgelenk möglich. Je nach Schweregrad kann die zweite Zehe von der Großzehe bedrängt oder sogar überlappt werden.

Bei der Diagnose kommt in der Regel eine Röntgenuntersuchung im Stehen zum Einsatz. „Das ist wichtig, damit wir die Funktion des Fußes bei Belastung sehen können“, erklärte der Chirurg. Anhand des Röntgenbildes wird dann der Winkel des Hallux valgus gemessen. Je nach Ausprägung wird die Fehlstellung dann in verschiedene Grade eingeteilt. Von leicht, über mittelschwer bis schwer. Bei einem Winkel von mehr als 15 Grad sprechen Mediziner von einer mittleren Form und bei über 20 Grad von einer schweren Form. Konservative Therapien sind laut Mediziner in erster Linie dazu da, Schmerzen zu lindern oder offene Stellen zu vermeiden. Dazu zählen geeignetes Schuhwerk, orthopädische Maßschuhe, Einlagen oder auch eine Hallux-valgus-Orthese. „Ob eine Operation in Frage kommt, hängt immer von den Beschwerden der Patienten und der vorliegenden Fehlstellung ab“, so Ardelean. „Häufig geht der Hallux valgus mit weiteren Fehlstellungen einher – am Vor- oder Rückfuß – die bei der Therapie immer mitberücksichtigt werden müssen.“

Je nach Ausprägungsgrad kommen verschiedene Operationsmethoden in Frage. Zu den häufigsten Eingriffen am Hallux valgus gehört die sogenannte Chevron Osteotomie bei milder und mittelschwerer Fehlstellung. Dabei wird der Knochen im Bereich des Köpfchens umgestellt. Mithilfe kleiner Sägeschnitte am Knochen wird die Knochenachse verändert und dann mit einer kleinen Titan-Schraube fixiert. Auch eventuelle knöcherne Anlagerungen am ersten Mittelfußköpfchen trägt der Chirurg ab. Bei ausgeprägtem Hallux valgus kann eine Versteifung des ersten Mittelfußgelenks mit der Fußwurzel sinnvoll sein. Bei allen Operationen am Hallux valgus werden die Sehnen und die Gelenkkapsel korrigiert, um die Großzehe in die richtige Position zu bringen. Im Anschluss durchtrennt der Chirurg den ersten Mittelfußknochen und häufig auch das Grundglied der Großzehe und verschiebt sie so, dass der Zeh wieder geradesteht. Der Fuß wird meist mit Metallplatten, Schrauben, Drähten und speziellen Verbänden fixiert. Nach der Operation dauert es etwa sechs bis acht Wochen, bis der Fuß abgeheilt und der Knochen stabil genug ist, um wieder voll belastet zu werden. Dr. Ardelean appellierte in seinem Vortrag, besonders bei der Nachbehandlung sorgsam zu sein. „Belastung am Vorfuß sollte für die nächsten sechs Wochen unbedingt vermieden werden. Hierfür erhalten Patienten einen Vorfußentlastungsschuh mit steifer Sohle.“ Nach dem Eingriff ist es zudem sinnvoll, den Fuß regelmäßig hoch zu lagern und zu kühlen, um Schwellungen vorzubeugen. Nach etwa sechs Wochen erfolgt dann eine Röntgenkontrolle. Im Anschluss kann Physiotherapie sinnvoll sein, um den Fuß und seine Funktionen wieder zu trainieren.

NotrufHome

Feuerwehr/Rettungsdienst: 112

Polizei: 110

Zentrale Notaufnahme: 02 71 3 33 45 13

Giftnotruf NRW: 02 28 1 92 40

Telefonseelsorge: 08 00 111 0 111

Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite nutzt Cookies zur Verbesserung des Erlebnisses unserer Besucher. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit unserer Verwendung von Cookies einverstanden.

Einige dieser Cookies sind technisch zwingend notwendig, um gewisse Funktionen der Webseite zu gewährleisten.

Darüber hinaus verwenden wir einige Cookies, die dazu dienen, Informationen über das Benutzerverhalten auf dieser Webseite zu gewinnen und unsere Webseite auf Basis dieser Informationen stetig zu verbessern.