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Wenn das Internet zur Sucht wird

02.09.2022

Das Internet ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Was passiert, wenn das Internet zur Sucht wird, hat Oliver Stegen am eigenen Leib erfahren müssen. Gemeinsam mit der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen baut er einen Gesprächskreis auf.

Schnell noch die Bankgeschäfte erledigen, etwas einkaufen oder eine wichtige Email beantworten: Das Internet ist aus unserem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Egal ob beruflich oder privat. Was passiert, wenn man sich im World Wide Web verliert und ohne den elektronischen Zugang nicht mehr leben möchte, hat Oliver Stegen am eigenen Leib erfahren. Der 53-Jährige hat Jahre gebraucht, seine Internetsucht zu erkennen und behandeln zu lassen. Geholfen hat ihm dabei der Austausch mit anderen Betroffenen. Mit Hilfe der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen sucht er nun weitere Mitglieder für den von ihm initiierten Gesprächskreis in Burbach.

 

„Mein Opa war schon Workaholic, mein Vater hat viel gearbeitet und auch für mich war es ganz normal, immer erreichbar und präsent zu sein“, sagt Oliver Stegen. Der promovierte Sprachwissenschaftler hat viele Jahre im Ausland gearbeitet, zunächst mit anderen zusammen im Büro, dann im Homeoffice. Der Laptop begleitete ihn dort auf Schritt und Tritt. „Und auch im Urlaub war es ganz normal, dass ich immer den PC dabei hatte“, erinnert er sich. Er habe die Arbeit „leidenschaftlich gerne“ gemacht. Dass er sich mehr und mehr von der Elektronik psychisch abhängig machte, fiel ihm selbst nicht auf – aber der Familie. „Wenn wir uns mit Papa treffen möchten, müssen wir erst einen Termin ausmachen“, solche Aussagen seiner Kinder hätten ihn stutzig werden lassen müssen. Doch Oliver Stegen änderte nichts, bis zu 14 Stunden am Tag am Computer, „das war ganz normal“.

Mitte 2016 zog die Familie zurück nach Deutschland – und bald darauf bekam Oliver Stegen die Folgen seiner Sucht hart zu spüren. Er litt unter einem Tinnitus, ständigen Kopfschmerzen, Koordinationsstörungen – und Selbstmordgedanken. Eines Tages ertappte er sich dabei, wie er wie fremdgesteuert über die Bahnschranke in Weidenau klettern und sich auf die Schienen stellen wollte. „Da wusste ich, es gibt keinen Ausweg, ich brauche Hilfe.“

Die hat der 53-Jährige bekommen. Er fand einen Therapeuten, begann eine stationäre Langzeit-Therapie, genauso, wie andere Süchtige auch. Und ebenso, wie bei anderen Abhängigkeiten, wurde auch Oliver Stegen mit heftigen Entzugserscheinungen, wie etwa Zittern und schlechtem Schlaf, konfrontiert.

 

Heute hat Oliver Stegen sein Leben neu geordnet. Er suchte sich einen neuen Job, fühlt sich wohl „und dass meine Ehe das Ganze überlebt hat, grenzt an ein Wunder“. Dennoch: „Einen Rückfall kann man nie ausschließen“, sagt er. Schließlich sind Laptop, PC oder Internet auch Bestandteil seines täglichen Lebens.  „Da ist es gut, andere Betroffene zu kennen. So finden wir Halt“, sagt Oliver Stegen.

 

Die Selbsthilfegruppe ist für alle Interessierten offen, die in einem geschützten Raum über ihre Situationen sprechen möchten. Treffen finden zwei Mal im Monat immer dienstags um 18 Uhr statt. Eine Kontaktaufnahme ist über die Selbsthilfekontaktstelle unter Telefon 0271 / 5003 131 oder per E-Mail an Selbsthilfe@diakonie-sw.de möglich oder direkt bei Oliver Stegen unter Telefon 0151/5218 1769.

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