Über künstlichen Blasenausgang sprechen
Max Leidensgeschichte ist eine Abfolge verschiedener Krebserkrankungen. Es begann im Jahr 2005, als er an Krebs am Zungengrund erkrankte. Es folgte eine Chemotherapie. Die Medikamente wurden ihm in bestimmten Abständen wiederholt gegeben, dazwischen gab es Pausen, in denen sich sein Körper erholen konnte. „Ich erhielt zwei Hochdosis-Chemotherapien, die optimal anschlugen“, erzählt Max. Er besiegte die Krankheit. 2012 folgte jedoch die nächste Schockdiagnose: ein Plasmozytom ─ eine Form von Blutkrebs, die sein Knochenmark befiel. Während der Chemotherapie wurde Max Immunsystem stark abgeschwächt. „Es ging mir nach und nach immer schlechter.“ Jedoch verlor er nicht den Mut und blieb stark. Nach erfolgreicher Behandlung erhielt er seine eigenen Stammzellen zurück, die ihm vor der Therapie entnommen wurden. Schnell bildeten sich seine Immun- und Blutzellen wieder, der Rentner konnte endlich aufatmen. Seine neue Lebensfreude hielt jedoch nicht lange an. Denn 2015 befiel ihn wieder ein Krebs ─ diesmal in der Harnblase. In einer neunstündigen Operation wurden dem gelernten Handwerker die Blase und die Prostata entfernt. Folglich musste ihm ein künstlicher Blasenausgang angelegt werden, ein sogenanntes Urostoma. Damit wird sein Urin über eine operativ hergestellte Körperöffnung an der Bauchdecke nach außen abgeleitet. Da durch einen künstlichen Blasenausgang ständig Harn austreten kann, muss Max ein Versorgungssystem anwenden. Dieses besteht aus einer ringförmigen Hautschutzplatte, die um das Urostoma gelegt und auf der Haut fixiert wird. Mit integriert ist ein Beutel, der den abgehenden Urin auffängt. Zu Beginn litt Max allergisch auf den Stoff der Hautschutzplatte. Zusätzlich reizte die Klebefolie seine Haut so sehr, dass sie an der Stelle blutete und schmerzte. Folglich wechselte der Senior die Materialien der Versorgungssysteme so lange, bis er eine für sich verträgliche Variante fand. „Das war jedoch eine anstrengende Zeit für mich“, erklärt der Rentner. Probleme habe er nach wie vor beim Schlafen. Um seine Liegeposition in der Nacht zu wechseln, müsse er zuerst wach werden, um sich so zu platzieren, dass er angenehm und sicher ruhen kann. Gerade zu Beginn erlebte Max einige Pannen. „Deshalb habe ich auch im Auto eine Ersatzhose und Hygieneartikel dabei, falls doch mal etwas schief gehen sollte.“
Wer an der neuen Selbsthilfegruppe teilnehmen möchte, kann sich bei Gabriele Hermann unter 0271 / 333 64 22 oder per E-Mail an gabriele.hermann@diakonie-sw.de melden.