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Lungenkrebs: Auslöser, Anzeichen und Therapie

08.11.2019

Dr. Rainer Grübener, Dr. Birgit Klöckner, Paul Fiedler und Sabrina Schmidt (von links) gaben den Besuchern beim Lungentag wertvolle Tipps mit auf den Weg.

Lungenkrebs ist die häufigste Krebstodesursache bei Männern und die zweithäufigste bei Frauen. Grund genug, Lungenkrankheiten und insbesondere das Bronchialkarzinom beim Lungentag 2019 genauer in den Blick zu nehmen.

Im Haus der Siegerländer Wirtschaft in Siegen stellten Experten des Diakonie Klinikums Bethesda in Freudenberg, des Kreisklinikums Siegen und aus Siegener Facharztpraxen vor rund 70 Besuchern Ursachen, Diagnose- und Therapiemöglichkeiten vor. Zudem zeigten die Fachleute Wege aus der Nikotinsucht auf und beantworteten Fragen des Publikums.

 

Wie sich ein Lungenkarzinom äußert und wie vorgegangen wird, wenn ein Verdacht auf die Krankheit besteht, erklärte Dr. Rainer Grübener, Chefarzt der Inneren Medizin im Diakonie Klinikum Bethesda in Freudenberg. So kann sich Lungenkrebs durch vielfältige Symptome bemerkbar machen. Gehen sie direkt vom Tumor aus, zählen Husten, Luftnot und blutiger Auswurf zu typischen Anzeichen für die Krankheit. Ebenso kann ein Lungenkarzinom mit metastasenbedingten Symptomen einhergehen. Hat der Krebs beispielsweise in das Gehirn gestreut, können Kopfschmerzen auftreten. Auch allgemeine Beschwerden wie Gewichtsverlust, Fieber und Schwäche sind möglich. „Der Arzt muss zuhören, nach Risikofaktoren fragen und eine körperliche Gesamtuntersuchung durchführen“, sagte Grübener. Dabei gilt: „Je früher der Lungenkrebs diagnostiziert wird, desto besser die Prognose.“

 

Als wichtigstes Diagnoseverfahren hob Grübener das Röntgen hervor. Aber auch Bluttests und eine Computertomografie des Brustkorbs werden bei Verdacht auf Lungenkrebs durchgeführt. Wird ein Tumor gefunden, entnehmen Ärzte bei einer Atemwegsspiegelung eine Gewebeprobe, um zu untersuchen, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Tumor handelt. In letzterem Falle folgt die Ausbreitungsdiagnostik, auch Staging genannt. Ob letztendlich eine Operation infrage kommt, ist von den individuellen Risikofaktoren und dem Krankheitsstadium abhängig: „Man kann manchen Menschen einen Lungenflügel entnehmen und sie kommen gut damit zurecht“, so Grübener. Bei Rauchern sei jedoch die Funktion des Organs oft so stark eingeschränkt, dass ein einzelner Lungenflügel nicht mehr in der Lage wäre, den Körper mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen.

 

Um Lungenkrebs zu bekämpfen, kommen neben einer Operation auch eine Strahlen- oder medikamentöse Therapie infrage. Zu letzterer Maßnahme zählen auch zwei Ansätze, die Paul Fiedler, Oberarzt der Pneumologie am Kreisklinikum Siegen, vorstellte. Zum einen handelt es sich hierbei um die Immuntherapie. „Wir bringen dem Körper bei, gegen den Krebs vorzugehen“, so der Fachmann. Sie kommt oft in Kombination mit Chemotherapie zum Einsatz. Bei der molekular gerichteten Therapie indes werden die Zellen auf tumorverursachende Veränderungen hin untersucht. Werden die Spezialisten fündig, können die mutierten Zellen gezielt angegriffen und zerstört werden. Krebsauslösende Mutationen treten vor allem bei Nichtrauchern auf.

 

 „Rauchen schädigt beinahe jedes Organ“, klärte Dr. Birgit Klöckner, Fachärztin für Lungen- und Bronchialheilkunde in Siegen, auf. Denn eine Zigarette enthält rund 4000 verschiedene Inhaltsstoffe, von denen 40 krebserregend sind. Außerdem hielt sie Tipps parat, wie der Rauchstopp gelingen kann. Als Motivationshilfe riet sie, das Gespräch mit Ärzten oder Apothekern sowie mit dem eigenen sozialen Umfeld zu suchen und deren Hilfe anzunehmen. Zudem sei es wichtig, das eigene Rauchverhalten zu analysieren und herauszufinden, in welchen Situationen zur Zigarette gegriffen wird. So könne gezielt nach Alternativen gesucht werden. Anfangs können auch Medikamente oder eine Nikotinersatztherapie helfen. „Es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören“, machte die Expertin Mut. „Es ist ein langer Weg, den man immer wieder einschlagen sollte.“

 

Neben dem Zigarettenkonsum wirken sich auch Umweltreize wie Pollen oder Schadstoffe von Industrie und Verkehr negativ auf das Atmungsorgan aus. Die Folgen erläuterte Sabrina Schmidt, Fachärztin für Lungen- und Bronchialheilkunde in der Pneumologischen Praxis im Medizinzentrum Siegerland. „Die gefährlichen Partikel sind unsichtbar“, erklärte die Expertin. „Feinstaub gelangt nicht nur in die Lunge, sondern über die Blutgefäße in den ganzen Körper“. Die Folge: Die winzigen Teilchen können Atemwegs-, Lungen- und Herzkrankheiten auslösen. Neben der Größe der Partikel sind jedoch auch weitere Faktoren entscheidend. Hierzu zählen etwa die Dauer, die der Körper dem Feinstaub ausgesetzt ist oder das allergisierende Potenzial. Für Allergiker bringt auch der Klimawandel negative Folgen mit sich: „Es wird wärmer, es regnet weniger. Die Pollenkonzentration wird dadurch höher und der Zeitraum, in dem Pollen fliegen, länger“, erklärte Sabrina Schmidt. Ihr Fazit: „Der Klimawandel macht uns krank.“

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