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Lebensgefährliches Aneurysma mit Prothese sichern

12.04.2017

Im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen zeigte der Chefarzt der Gefäßchirurgie Dr. Ahmed Koshty an einem Modell, wie eine erweiterte Bauchschlagader schonend behandelt werden kann.

Eine erweiterte Bauchschlagader (Bauchaortenaneurysma) kann immer größer werden, schlimmstenfalls reißen und zu lebensgefährlichen inneren Blutungen führen. Ab einer Größe von fünf Zentimetern ist das Risiko besonders hoch ─ dann sollte sofort operiert werden. Zu einer Vorsorgeuntersuchung riet im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen ein ausgewiesener Experte: Dr. Ahmed Koshty, Chefarzt der Gefäßchirurgie. Beim Siegener Forum Gesundheit informierte er rund 70 Besucher über kranke Gefäße und Behandlungsmöglichkeiten.

Von einem Bauchaortenaneurysma bemerken Betroffene meist jahrelang nichts. Überwiegend sind Männer betroffen. Das größte Risiko tragen sie ab 65 Jahren. Ab diesem Alter steht ihnen deshalb ein einfaches, schmerzloses Ultraschall-Screening (Vorsorgeuntersuchung) zu. „Es reicht, diese Kontrolle einmal im Leben durchführen zu lassen“, sagte Koshty.

 

Verkalkte Arterien (Arteriosklerose), Bluthochdruck oder ständiger Nikotingenuss können ein Aneurysma an der Hauptschlagader (Aorta) begünstigen. Denn wird die Gefäßwand geschädigt, kann sich die Aorta zunehmend verhärten. Ihre Dehnbarkeit sinkt und eine Aussackung bildet sich. „Platzt ein Bauchaortenaneurysma, überleben in der Regel nur fünf Prozent der Patienten“, erklärte der Chefarzt. Allein 50 Prozent von ihnen würden auf dem Weg ins Krankenhaus sterben. Ab einer bestimmten Größe des Aneurysmas, kann eine pulsierende Beule am Oberbauch zu sehen sein. Manche Betroffene verspüren Rückenschmerzen, die jedoch häufig als Wirbelsäulenleiden oder Nierenschmerzen fehlgedeutet werden. Eine Ultraschall-Kontrolle dient zur Erstdiagnose. Liegt die Krankheit vor, ist eine Computertomographie (CT) der nächste Schritt. Sie stellt die Größe der Aussackung dar.

 

Wird ein operativer Eingriff nötig, klemmen Chirurgen bei einer offenen Operation das Blutgefäß oberhalb und unterhalb des Aneurysmas ab, öffnen die Aorta längs und nähen eine Gefäßprothese ein. Anders sieht ein sogenannter endovaskulärer minimalinvasiver Eingriff aus. Den Ablauf dieser Methode zeigte Koshty in einem Animationsvideo. Mit zwei kleinen Einschnitten in der Leistenregion bringen Chirurgen über die Leistenschlagader mittels Katheter eine Prothese (Stent) in das Aneurysma ein. Ist der Stent an der gewünschten Stelle positioniert, wird er vom Katheter gelöst und dieser anschließend herausgezogen. So wird die Gefäßwand gestärkt und verhindert, dass das Aneurysma reißt. Da dabei die Bauchhöhle nicht geöffnet werden muss, ist diese Methode schonender.

 

So wie in der Aorta, können sich auch in den Beingefäßen Ablagerungen bilden. Diese führen dann jedoch zu Engstellen statt zu Aussackungen und behindern die Durchblutung. Koshty informierte über die sogenannte periphere arterielle Verschlusskrankheit. Zunächst schmerzen die Beine bei intensiver Belastung, dann wird die Wegstrecke, die normalerweise schmerzfrei zurückgelegt wird, immer kürzer. Schmerzen in Ruhesituationen sind die nächste Stufe. Für eine Diagnose wird per Ultraschall der Blutfluss in den Arterien gemessen. So ermitteln Ärzte wo und wie ausgeprägt die mögliche Engstelle ist. „Wird die Krankheit früh erkannt, ist ein konsequentes Gehtraining hilfreich“, so der Experte. In späten Stadien ist diese Vorgehensweise meist nicht mehr möglich. Dann ist oft ein chirurgischer Eingriff nötig. „Werden Betroffene nicht behandelt, droht ihnen im Endstadium durch mangelnde Blutversorgung eine Beinamputation“, warnte Koshty.

 

Auch bei dieser Krankheit bieten sich schonende Eingriffe an. Chirurgen schieben einen Katheter in die Beinschlagader ein und weiten das Gefäß durch einen kleinen Ballon. Anschließend wird eine Gefäßstütze (Stent) eingesetzt und so der Blutfluss wiederhergestellt. Bei längeren Verengungen kann ein sogenannter Bypass gelegt werden. Dabei entnehmen Chirurgen ein körpereigenes Gefäß und setzen es an der entsprechenden Position ein, um die Engstelle zu überbrücken. Dazu passt, dass derzeit am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen ein Hybrid-OP gebaut wird ─ ein Operationssaal mit modernsten bildgebenden Anlagen für minimalinvasive Eingriffe. Bei Operationen werden kleine Öffnungen vorgenommen, Risiko, Blutverlust, Kontrastmittelmenge sowie OP-Dauer verringern sich.

 

Das Risiko für Gefäßerkrankungen lässt sich teilweise durch eine angepasste Lebensweise verringern. Dazu gehört unter anderem viel Bewegung, kein Zigarettenkonsum sowie gesund, fett- und zuckerarm zu essen.

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