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Krumme Wirbelsäule: Skoliose bereits im Kindesalter erkennen

15.02.2018

Dr. Ralf-Achim Grünther, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling, riet seinen Besuchern beim Forum Gesundheit, die Wirbelsäule genau im Blick zu haben. Denn Skoliose kann unbehandelt vielfache Beschwerden bereiten.

Um eine verkrümmte Wirbelsäule erfolgreich zu behandeln, ist es wichtig, sich frühzeitig und am freien Oberkörper von einem Arzt untersuchen zu lassen. Nur so kann die Krankheit namens Skoliose erkannt und anschließend mit bildgebenden Verfahren genauer bestimmt und therapiert werden. Das riet Dr. Ralf-Achim Grünther rund 130 Gästen beim Forum Gesundheit in der Cafeteria des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen. „Um vorzubeugen, sollten Kinder und Jugendliche ihre Rückenmuskulatur mit Sport stärken. Sehr gut geeignet ist Schwimmen“, so der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Das richtige Sitzen, Heben und Tragen können Patienten in einer Rückenschule erlernen.

Von der Seite aus betrachtet sollte die Wirbelsäule von der Schädelbasis bis zum Steißbein in einer leichten doppelten S-Form verlaufen. „Frontal auf den Rücken geschaut ist die Wirbelsäule gesund, wenn sie gerade aufgerichtet ist. Nach links oder rechts gekrümmt, liegt eine Skoliose vor“, erklärte Grünther. Weitere Merkmale sind eine asymmetrische Taille, ein schiefes Becken und unterschiedlich lange Beine.

 

In etwa 90 Prozent der Fälle ist die Ursache einer Wirbelsäulenverkrümmung unklar. Mediziner sprechen dann von idiopathischen Skoliosen. Bei den restlichen zehn Prozent sind unter anderem Muskel- oder Nervenschäden sowie ein Knochenabbau (Osteoporose) ursächlich. Das Risiko als Kind an einer Skoliose zu erkranken ist hoch, wenn nahe Verwandte betroffen sind.

 

Skoliosen entwickeln sich überwiegend im Wachstumsalter von Kindern und schreiten in der Pubertät weiter voran. Deshalb sollte der Rücken von Kindern zwischen elf und zwölf Jahren genau beobachtet werden. Denn Betroffene haben keine Beschwerden. Meist wird die Krankheit zufällig von Ärzten entdeckt oder besorgte Eltern bemerken eine asymmetrische Körperhaltung ihrer Kinder. Das therapeutische Ziel ist zu verhindern, dass die Schieflage weiter voranschreitet. Bei Krümmungen unter 20 Grad empfahl Grünther täglich physiotherapeutisches Rückentraining. Ab 20 Grad sollte zusätzlich mit einem individuell angefertigten Korsett aus leichtem Kunststoff therapiert werden, welches Tag und Nacht eng am Körper sitzt. Während der täglichen Körperpflege können Patienten es ablegen. „Ist die Wirbelsäule um mehr als 50 Grad verkrümmt, ist eine Operation meist unausweichlich“, so der Orthopäde. Denn dann kann es passieren, dass aufgrund der Schieflage Organe eingeengt werden und Patienten beispielsweise nicht mehr richtig atmen können. Während eines chirurgischen Eingriffs werden einzelne Wirbelkörper oder ganze Abschnitte der Wirbelsäule mit Metallstäben, Schrauben, Haken oder Drähten, aus Edelstahl oder Titan, begradigt und gestützt.

 

Auch ab dem 40. Lebensjahr kann eine Skoliose entstehen, die sich überwiegend im Bereich der Lendenwirbelsäule oder im Übergang von der Brust- zur Lendenwirbelsäule ausbildet. Schmerzen lindern können Physio- und Wärmetherapien, elastische Korsetts sowie die sogenannte Stufenlagerung auf einer Wärmflasche. Dabei werden die Beine auf einen Stuhl oder auf ein dickes Kissen gelegt und so die Wirbelsäule und der untere Rücken entlastet. „Meiden Sie als Erwachsener mit Skoliose klassische Massagen“, verdeutlichte Grünther. Diese würden zu Beginn zwar gut tun, nach ein paar Stunden jedoch Schmerzen bereiten und die Rückengesundheit nicht fördern.

 

Das Siegener Forum Gesundheit organisierte die Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen. Unter den Besuchern waren auch Gehörlose, die mithilfe von Gebärdensprachdolmetschern dem Vortrag folgen konnten ─ ein von der AOK Nordwest gefördertes Projekt.

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