Im Notfall schneller und sicherer behandeln

30 Ärzte haben sich in einem Notfallsonographie-Kurs am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen fortgebildet und an einer computergesteuerten Simulator-Puppe geübt, wie ein Ultraschall in Notfallsituationen durchgeführt wird.
Dies ist ein Verfahren, bei dem Ärzte die Ultraschalldiagnostik als mobiles Verfahren nutzen, um lebensbedrohte Erkrankungen schnell und sicher vor Ort am Patientenbett diagnostizieren zu können. Außerdem hilft das bildgebende Verfahren, mit dem organisches Gewebe untersucht wird, Therapieentscheidungen rascher zu treffen. Meist haben Notfallpatienten internistische oder allgemeinchirurgische Symptome. Dahinter können unter anderem Gallen- oder Nierensteine, lebensgefährliche Blutungen oder gestörte Herzfunktionen stecken. Mit der Notfallsonographie können Ärzte diese und weitere Krankheiten schnell erkennen und an einem Bildschirm einsehen. Als Notarzt am Luftrettungsstützpunkt „Christoph 25“ ist Seibel seit über zehn Jahren mit dieser Methode vertraut.
In dem Kurs übten die Teilnehmer unter anderem an einem Simulator unter realitätsnahen Bedingungen, wie sie Ultraschalluntersuchungen in Notfallsituationen durchführen. Sie reanimierten eine computergesteuerte Puppe, untersuchten sie mit einem Ultraschallgerät und sahen die Ergebnisse eines gespeicherten „echten Falles" an einem Bildschirm.
Mobile Ultraschallgeräte setzen Ärzte unter anderem am Unfallort, im Rettungswagen, im Hubschrauber oder in Notfallstationen ein. „Gerade in zeitkritischen Momenten kann die Sonographie extrem hilfreich sein“, erklärt Seibel.
Als stellvertretener Leiter des Arbeitskreises „Notfallsonographie“ der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) hat er gemeinsam mit den Kollegen der Gesellschaften für Ultraschall in Österreich und der Schweiz diese Basisausbildung entwickelt. Sie richtet sich an Allgemeinmediziner, Internisten, Notärzte, Anästhesisten, Chirurgen und Intensivmediziner.