Eine Geschichte, die Generationen verbindet
Anlässlich der Siegener Kinder- und Jugendbuchbiennale las Autorin Rieke Patwardhan aus ihrem Buch „Forschungsgruppe Erbsensuppe: oder wie wir Omas großem Geheimnis auf die Spur kamen“ vor. Neben rund 20 Kindern der Siegener Glückaufschule, die im Rahmen der Nachmittagsbetreuung im städtischen Kinder- und Jugendtreff Geisweid an der Aktion teilnahmen, lauschten auch etwa 30 Bewohner des Seniorenheims der Detektiv-Geschichte.
„Für mich ist es eine Premiere, vor so gemischtem Publikum zu lesen“, freute sich die Hamburger Autorin, die für mehrere Lesungen zur Biennale, die von Universität Siegen und Stadtbibliothek Siegen in Kooperation mit dem Ev. Kirchenkreis und der Sparkasse Siegen veranstaltet wird, nach Siegen gereist war. Dass sie ihre Geschichte erstmals auch Senioren vorlesen konnte, hatte einen besonderen Grund. „Wir haben Leseorte ausgewählt, die zu den Büchern passen. In Rieke Patwardhans Buch spielen nicht nur die Kinder, sondern auch die Großeltern eine wichtige Rolle. Deshalb fanden wir, dass die Geschichte besonders gut in ein Seniorenheim passt“, erklärte Mit-Organisatorin Pfarrerin Silke van Doorn, Schulreferentin der Kirchenkreise Siegen und Wittgenstein. So hörten Grundschulkinder und Senioren gemeinsam die Geschichte über die Kinder Nils und Evi. Sie wollen das syrische Mädchen Lina in ihre Bande aufnehmen und damit selbst Integrationsarbeit leisten. Gemeinsam versuchen die drei Kinder einem Geheimnis auf die Spur zu kommen: Warum verhält sich Nils‘ Oma plötzlich ganz anders und bunkert so viel Erbsensuppe?
Während der Vorlesestunde konnten Groß und Klein immer wieder über zentrale Themen wie Integration und Migration diskutieren und gemeinsam dem rätselhaften Verhalten der Oma auf den Grund gehen. Der Schlüssel dazu lag, wie das Publikum zum Schluss erfuhr, in einem Kapitel ihrer Vergangenheit, das sie bisher nicht mit den Kindern geteilt hatte. Silke van Doorn schloss die Lesung mit einer Bitte an die Senioren: „Erzählen Sie Ihren eigenen Kindern und Enkeln, was Sie erlebt haben, als Sie jung waren. Dann müssen sie sich nicht als Detektive aufmachen, um das alleine herauszufinden.“