24 Stunden für Sie da

Zentrale Notaufnahme Kontakt und Informationen

Unsere Leistungen

Krankenhäuser und Praxen zu den Fachärzten

Termine im Überblick

Vorträge, Feste & Fortbildungen zum Veranstaltungskalender

Wenn nach der Covid-Infektion alles anders ist

09.09.2022

Die Infektion ist überstanden, doch die Beschwerden bleiben. Für Long-Covid-Betroffene wird nun ein Gesprächskreis gegründet.

Kraftlos, schlapp, geistig erschöpft: Viele Menschen spüren auch nach überstandener Corona-Infektion diverse Langzeitfolgen. Nun gründet sich eine Selbsthilfegruppe für Long-Covid-Betroffene.

Kraftlos und schlapp: Barbara F. und Melanie S. (Namen geändert) haben nach ihrer Corona-Erkrankung mit den Nachwirkungen der Krankheit zu kämpfen. Sie sind nur noch für eine kurze Zeit belastbar und können nicht mehr wie gewohnt ihrer Arbeit und ihren Freizeitaktivitäten nachgehen. Da beide jeweils schon länger als drei Monaten unter den Symptomen leiden, spricht man hier von „Post-Covid“. Mit Hilfe der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen möchten die beiden eine Selbsthilfegruppe für Menschen gründen, die an Long- oder Post-Covid erkrankt sind.

 

Barbara F. leidet schon seit fast zweieinhalb Jahren an den Langzeitfolgen der Corona-Erkrankung. Sie infizierte sich gleich zu Beginn der Pandemie mit dem Virus und war rund vier Wochen außer Gefecht gesetzt. Sie litt unter Schwäche, Schüttelfrost, Geschmacksverlust, Gelenkschmerzen und Atemlosigkeit – praktisch sämtliche Symptome außer Fieber. Schon längst negativ getestet, merkte sie am ersten Arbeitstag gleich, dass sie das nicht schaffen würde und musste sich wieder krankschreiben lassen. Mittlerweile geht sie nur noch vier halbe Tage arbeiten. „Nach der Arbeit bin ich total erschöpft und muss mich direkt hinlegen“, erzählt sie. Was sie am meisten plagt, ist die Kraftlosigkeit: „Wenn ich samstags die Fenster putze, bin ich sonntags den ganzen Tag kaputt.“ Die Kraft reiche noch für maximal zwei Stunden, Sport sei kaum noch möglich. „Man glaubt ja, dass beim Laufen jeden Tag ein paar Meter mehr möglich sind. Aber man ist jedes Mal nach der gleichen Strecke erschöpft“, sagt Barbara F. Was sie stört, ist, dass Post-Covid für viele noch keine richtige Krankheit ist und es auch medizinisch bisher nur wenige Antworten gibt. Bei Untersuchungen konnten bei ihr keine Fehlfunktionen, etwa der Lunge, erkannt werden. Auch die Reha half ihr nicht weiter. Dort sollte sie einen Trainingsplan abarbeiten, was für sie gar nicht zu bewerkstelligen war. „Am Ende war ich so erschöpft, dass ich die Reha um zwei Wochen verlängern musste“, blickt sie zurück.

 

Auch Melanie S. kann mit ihrer Corona-Erkrankung noch nicht abschließen. Obwohl sich bei ihr während der Infektion Anfang dieses Jahres leichtere Symptome (Fieber, Kopfschmerz, Verlust von Geruchs- und Geschmacksinn) zeigten, kämpft sie mit ähnlichen Langzeitfolgen. Sie kann nicht mehr sprechen, ohne zu husten, und leidet schnell unter geistiger Erschöpfung und allgemeiner Kraftlosigkeit. „Ich bin vergesslicher geworden und muss mir für alle möglichen Kleinigkeiten einen Klebezettel schreiben“, erklärt sie. Wie auch Barbara F. hat sie versucht, wieder arbeiten zu gehen, ist aber dazu noch nicht in der Lage.

 

Beide Frauen haben Probleme, sich zu konzentrieren und empfinden größere Menschenmengen schnell als „Reizüberflutung“. Von einer Selbsthilfegruppe erhoffen sie sich, dass sie mit anderen Betroffenen Erfahrungen austauschen können, ohne viel erklären zu müssen. „Man weiß, was der andere hat und der Austausch tut gut“, meint Barbara F. Ihr fehlt es an gesellschaftlicher Teilhabe und sie wünscht sich für das Krankheitsbild mehr Aufmerksamkeit und Verständnis. Silke Sartor, Koordinatorin der Selbsthilfekontaktstelle, ergänzt: „Seit vergangenem Jahr haben sich bundesweit Gruppen gegründet. Einige von ihnen schließen sich aus Forschungsgründen mittlerweile mit Universitäten zusammen.“

 

Wer an der Selbsthilfegruppe teilnehmen und in einem geschützten Raum über seine Situationen sprechen möchte, kann mit Silke Sartor von der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen Kontakt aufnehmen unter Telefon 0271/5003 131 oder per E-Mail an Selbsthilfe@diakonie-sw.de . Treffen sind dann einmal pro Monat angedacht.

NotrufHome

Feuerwehr/Rettungsdienst: 112

Polizei: 110

Zentrale Notaufnahme: 02 71 3 33 45 13

Giftnotruf NRW: 02 28 1 92 40

Telefonseelsorge: 08 00 111 0 111

Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite nutzt Cookies zur Verbesserung des Erlebnisses unserer Besucher. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit unserer Verwendung von Cookies einverstanden.

Einige dieser Cookies sind technisch zwingend notwendig, um gewisse Funktionen der Webseite zu gewährleisten.

Darüber hinaus verwenden wir einige Cookies, die dazu dienen, Informationen über das Benutzerverhalten auf dieser Webseite zu gewinnen und unsere Webseite auf Basis dieser Informationen stetig zu verbessern.