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Shopping-Erlebnis und Seelen-Oase

21.02.2023

Beim „Feierabend-Shoppen“ im Kleiderlädchen konnten sich Besucherinnen des Café Patchwork neu einkleiden. Bei Bedarf wurden sie dabei auch gerne vom Team um Margrita Naurath (links) und Barbara Krumpholz von der Siegerländer Frauenhilfe beraten.

Eine tolle Aktion des Bezirksverbandes der Siegerländer Frauenhilfen: Einen Nachmittag lang durften Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen bedürftig sind, zum „Feierabend-Shopping“ ins Sozialkaufhaus kommen.

Die ältere Dame im „Kleiderlädchen“ ist überglücklich. Vor ihr steht ein gut gefüllter Einkaufskorb, in der einen Hand hält sie einen eleganten schwarzen Blazer, in der anderen eine schicke rote Bluse. „Jetzt kann die Konfirmation von meinem Enkelchen kommen“, sagt die Seniorin und lächelt zufrieden, während sie die Sachen an der Kasse ablegt. Man sieht an diesem Nachmittag viele strahlende Gesichter in der Siegener Friedrichstraße. Und damit der Einkaufsbummel nicht durch Geldsorgen getrübt wird, hat der Bezirksverband der Siegerländer Frauenhilfen für jede Kundin im Vorfeld einen 20-Euro-Gutschein spendiert.

 

Einige der Frauen kennen sich aus dem Café Patchwork. Der Tagesaufenthalt der Diakonie in Südwestfalen ist eine verlässliche Anlaufstelle für Menschen, die von Wohnungslosigkeit und Armut betroffen sind. In der Siegener Herrenwiese bekommen sie nicht nur ein warmes Mittagessen und haben die Möglichkeit zu duschen und ihre Wäsche zu waschen – sie finden dort auch Freizeitangebote und professionelle Beratung in allen Lebenslagen. Die Siegerländer Frauenhilfen engagieren sich schon seit vielen Jahren mit unterschiedlichsten Aktionen für das „Patchwork“; unter anderem bereiten ehrenamtliche Helferinnen schon traditionell ein warmes Buffet für die Weihnachtsfeier der Einrichtung vor. Allerdings liegt Heiligabend nun schon wieder einige Wochen zurück. „Wir haben uns deshalb überlegt, dass wir auch in der langen Zeit nach Weihnachten etwas Gutes tun wollen“, erzählt Geschäftsführerin Heike Henrichs-Neuser. So entstand die Idee zum ersten „Feierabend-Shopping“ für Frauen, denen es vor allem finanziell nicht gut geht.

 

Zur Einstimmung auf den Einkaufsbummel gibt es in der Friedrichstraße erst einmal Kaffee und Gebäck. In gemütlicher Runde kommen die Teilnehmerinnen schnell miteinander ins Gespräch – mal lebhaft, mitunter auch berührend. „Dass Sie an uns denken und uns einladen, das macht mich glücklich“, sagt eine von ihnen. Ihre Tischnachbarin nickt. Für sie sei dies eine „kleine Seelen-Oase“ im oftmals schwierigen Alltag. Sie erzählt, dass sie seit dem Tod ihres Mannes oft alleine sei. Während sie spricht, schießen ihr Tränen in die Augen: „Es ist auch einfach mal schön, umsorgt zu werden“, sagt sie mit zittriger Stimme, „zu Hause muss ich ja alles alleine machen.“

 

Anderen Menschen in geselliger Runde zu begegnen, fährt sie fort, sei doch wichtig für das Gemüt. Und genau das schätze sie auch so am Café Patchwork. „Dort wird man so angenommen, wie man ist“, ergänzt eine Seniorin. „Und wenn man einen Scheißtag hatte, wird man auch mal in den Arm genommen.“  Margit Kröger ist ehrenamtlich sowohl bei der Frauenhilfe, als auch im Café Patchwork aktiv. Sie weiß, dass sich Bedürftigkeit längst nicht nur an Geldsorgen manifestiert: „Einsamkeit gehört auch dazu.“ Umso mehr sollen die Frauen diesen Wohlfühl-Nachmittag genießen. Im Anschluss an den Kaffeeklatsch haben sie das Ladenlokal exklusiv für sich und können dort nach Herzenslust zwischen Hosen und Blusen, Schuhen, Taschen und Haushaltswaren stöbern. Der Laden, verdeutlicht Heike Henrichs-Neuser, stehe dabei nicht zuletzt auch für Nachhaltigkeit: „Unser Fokus liegt auf gebrauchter Kleidung, die hochwertig ist und lange getragen werden kann.“

 

Für manche der Frauen ist es der allererste Besuch hier, andere waren schon öfters da. Wer möchte, bekommt eine Stilberatung gratis. Und so hat am Ende jede der Kundinnen schnell ein paar passende Lieblingsstücke gefunden – eine bequeme Jeans hier, eine warme Strickweste dort oder auch ein Paar Schuhe. Genau das sei die Kernintention der Aktion gewesen, sagt Margrita Naurath, die den Laden ehrenamtlich leitet: „Die Frauen bekommen ja hin und wieder mal Kleidung direkt gespendet. Unser Gedanke war, dass sie sich selbst mal etwas Schönes aussuchen können.“

 

Das hat prima geklappt. Und so ziehen die Organisatorinnen am Nachmittag, nachdem der letzte Gutschein eingelöst ist, ein rundum positives Fazit. Schon im Herbst könnte es eine Neuauflage der Aktion geben, die vonseiten des Café Patchwork durch die Mitarbeiterinnen Hilla Middel-Lüth und Lara Müller unterstützt wurde. „Dann“, so Heike Henrichs-Neuser, „werden die Frauen bestimmt noch andere Frauen mitbringen.“   

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