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Neue Perspektiven auf den menschlichen Darm

11.11.2016

Beim Siegener Forum Gesundheit hat Chefarzt Professor Dr. Joachim Labenz in der Cafeteria des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen erklärt wie Darmbakterien krank und gesund machen können.

Der Darm kann als neuer Star in der medizinischen Forschung angesehen werden, denn Wissenschaftler haben heute einen neuen Blick für das größte menschliche Organ: Darmbakterien können die Gesundheit wesentlich beeinflussen. Wie genau die von Forschern als Mikrobiom bezeichnete Mikroben-Welt das menschliche Wohlbefinden steuert, hat Professor Dr. Joachim Labenz, Chefarzt der Medizinischen Klinik im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, im Rahmen des Siegener Forums Gesundheit erklärt. Auch gab er einen Ausblick auf Therapieoptionen, die eine gestörte Darmflora vorteilhaft verändern können. Am Infoabend nahm auch eine Gehörlosen-Selbsthilfegruppe teil, die mithilfe von zwei Übersetzerinnen dem Vortrag folgen konnte.

Der Mensch besteht aus zehn Billionen Zellen ─ eine kaum vorstellbare Zahl, doch es geht noch unglaublicher: Rund einhundert Billionen Mikroorganismen, wie Bakterien, Pilze oder Viren, besiedeln unseren Körper, ein großer Teil davon den Darm. Was früher als Darmflora bezeichnet wurde, nennen Mediziner heute Darmmikrobiom. „Bei jedem Menschen ist es anders zusammengesetzt ─ wie der genetische Fingerabdruck“, erklärte Labenz. Mikroorganismen im Darm tragen dazu bei, dass im menschlichen Verdauungstrakt alles reibungslos abläuft und schädlich wirkende Keime nicht überhandnehmen. Jedoch kann die Zusammensetzung aus den Fugen geraten, wodurch eine nachhaltige Störung der Gesundheit folgen kann. „Dann wird von einem veränderten Mikrobiom gesprochen.“ Antibiotika sind typische Auslöser. Denn die Medikamente können nicht nur schädliche sondern auch nützliche Darmbakterien vernichten. Mögliche Folgen: Gestörte Darmfunktion, Darmentzündung, Reizdarmsyndrom und möglicherweise eine Reihe von Krankheiten außerhalb des Darms.

Um ein gestörtes Darmmikrobiom zu korrigieren, gewinnt eine Maßnahme derzeit immer mehr Aufmerksamkeit ─ die Stuhltransplantation, im medizinischen Fachjargon „fäkaler Mikrobiomtransfer“ genannt. Dabei wird Stuhl eines gesunden Spenders in den Darm des Patienten übertragen. Die Therapie kann eine krankhaft veränderte Darmflora beseitigen und dadurch heilend wirken. Die Methode ist jedoch nicht neu. Bereits im vierten Jahrhundert wurde sie in China zum ersten Mal angewandt. „Heute wird sie durch Studien weiterentwickelt“, so Labenz. Denn potentiell könnten unter anderem chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Reizdarmsyndrom oder auch Diabetes mellitus mit einer Stuhltransplantation behandelt werden ─ „dies ist jedoch Zukunftsmusik“, sagte der Chefarzt. Zudem geben aktuelle Forschungen Hinweise, dass auch Übergewicht etwas mit der Darmflora zu tun haben könnte. In einer Studie verabreichten Forscher Mäusen Darmbakterien von übergewichtigen und von schlanken Menschen (eineiige Zwillingspaare). Das Ergebnis: Die Mäuse mit dem Mikrobiom der Übergewichtigen wurden dick, die anderen blieben, bei gleicher Ernährung, schlank. Eine Neigung zu Übergewicht oder Schlanksein hängt demnach offenbar auch mit Darmbakterien zusammen und ist sogar übertragbar. Labenz riet: „Mit körperlicher Bewegung und gesunder Ernährung kann jeder selbst sein Darmmikrobiom günstig beeinflussen.“ Beispielsweise sind Joghurts mit Probiotika (lebende Bakterien oder Hefepilze) eine Möglichkeit. „Sie bringen die Verdauung auf Trab und stärken das Immunsystem.“

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