24 Stunden für Sie da

Zentrale Notaufnahme Kontakt und Informationen

Unsere Leistungen

Krankenhäuser und Praxen zu den Fachärzten

Termine im Überblick

Vorträge, Feste & Fortbildungen zum Veranstaltungskalender

Lernen, mit Epilepsie zu leben

21.10.2022

Gemeinsamkeit verbindet: Eine neue Selbsthilfegruppe für Epilepsie-Betroffene wird gegründet. (©Feliks Szewczyk stock.adobe.com)

Rund 600 000 Deutsche sind von Epilepsie betroffen. Einer von ihnen ist Richard Kuhajda aus Siegen. Gemeinsam mit der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen gründet er einen Gesprächskreis.

Wenn Richard Kuhajda das Haus verlässt, weiß er nicht, ob er wieder heimkommt – oder im Krankenhaus aufwacht. Wie rund 600 000 andere Deutsche leidet er an Epilepsie. Die Anfälle kommen bei ihm plötzlich. Wenn er steht oder geht, reißen sie ihm buchstäblich den Boden unter den Füßen weg und rauben ihm das Bewusstsein. Mit Hilfe der Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in Südwestfalen möchte der 60-Jährige nun einen Gesprächskreis ins Leben rufen.

 

Epilepsie ist eine Erkrankung, bei der das Gehirn oder einzelne Hirnbereiche übermäßig aktiv sind und zu viele Signale abgeben. Dies löst die Anfälle aus. Dabei zucken manchmal nur einzelne Muskeln – es kann aber auch der ganze Körper krampfen und der Betroffene verliert das Bewusstsein. So wie bei Richard Kuhajda. 15 Jahre ist es her, dass er seinen ersten Anfall hatte. „Zu Beginn kamen sie im Schlaf, wobei ich mir die Zunge oft blutig gebissen habe“, erzählt er. Doch die Krankheit ist unberechenbar, kündigt sich manchmal an, mit einer Art Aura, ähnlich denen von Migränepatienten. Dabei hat der 60-Jährige plötzlich einen starken Geruch in der Nase, der eigentlich nicht da sein dürfte. Dann wird er bewusstlos. „Manchmal ist es aber auch so, dass ich wie ein Schlafwandler umherlaufe, ich dabei ansprechbar bin, aber ohne Bewusstsein oder Erinnerung.“ So erging es ihm vor einigen Jahren am Kölner Tor in Siegen. In einem Moment erledigte er noch seine Einkäufe, „dann wachte ich plötzlich im Bus zurück nach Hause auf. Meine Brille war kaputt. Da wusste ich, dass es schon wieder passiert war.“

 

Viele Ärzte hat Kuhajda aufgesucht. Jahrelang versuchten die Mediziner ihm zu helfen. „Nach langem Zaudern meiner Neurologin wurde mir vor einem halben Jahr bestätigt, dass ich unter Epilepsie leide“, sagt er. Damals erlitt der 60-Jährige einen Anfall vor dem Apollo-Theater. Dort schlug er mit dem Kopf hart auf den Boden auf, seine Mütze verhinderte Schlimmeres. Passanten riefen den Notarzt – zur Freude des Siegeners: „Allen, die mir immer geholfen haben, wenn ich in der Öffentlichkeit bewusstlos wurde, bin ich unendlich dankbar.“ 

 

Seit Beginn der Anfälle hat Kuhajda viel versucht, um diese zu vermeiden. Gute Erfahrungen hat er mit homöopathischen Mitteln gemacht: „Mittlerweile bin ich seit über zwei Monaten anfallsfrei.“ Der Siegener hofft, im Austausch mit anderen Betroffenen zu lernen, die Krankheit besser zu akzeptieren. Die von ihm geplante Selbsthilfegruppe ist für Interessierte offen, die in einem geschützten Raum über ihre Situationen sprechen möchten. Eine Kontaktaufnahme ist über die Selbsthilfekontaktstelle unter Telefon 0271/5003 131 oder per E-Mail an Selbsthilfe@diakonie-sw.de möglich. 

NotrufHome

Feuerwehr/Rettungsdienst: 112

Polizei: 110

Zentrale Notaufnahme: 02 71 3 33 45 13

Giftnotruf NRW: 02 28 1 92 40

Telefonseelsorge: 08 00 111 0 111

Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite nutzt Cookies zur Verbesserung des Erlebnisses unserer Besucher. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit unserer Verwendung von Cookies einverstanden.

Einige dieser Cookies sind technisch zwingend notwendig, um gewisse Funktionen der Webseite zu gewährleisten.

Darüber hinaus verwenden wir einige Cookies, die dazu dienen, Informationen über das Benutzerverhalten auf dieser Webseite zu gewinnen und unsere Webseite auf Basis dieser Informationen stetig zu verbessern.