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Krebs macht Patienten krank und arm

16.09.2016

(v.l.n.r.): Dr. Badrig Melekian, Privatdozent Dr. Ulf Seifart, Petra Figge-Siegel, Dr. Volker Müller

Eigentlich ist das eine gute Nachricht: Die Zahl der Menschen, die noch Jahre mit ihrem Krebs leben, steigt. Für viele der betroffenen Tumorpatienten hat diese Entwicklung indes gravierende finanzielle Konsequenzen. Privatdozent Dr. Ulf Seifart, Chefarzt der Rehaklinik Haus Sonnenblick in Marburg, erforscht die sozialen und wirtschaftlichen Folgen einer Krebserkrankung und referierte dazu auf Einladung der beiden Siegener Chefärzte Dr. Volker Müller, Diakonie Klinikum Jung-Stilling, und Dr. Badrig Melekian, St. Marien-Krankenhaus, beim 6. Patientinnen-Tag des Brustzentrums Siegen-Olpe.

Die Diagnose Lungenkrebs war für den Maurer ein Schock. Doch das Schreiben seiner Krankenkasse versetzte ihm den nächsten Schlag: Die rät ihm, eine Reha zu machen und für den Fall, dass dabei seine Arbeitsunfähigkeit festgestellt wird, die Rente zu beantragen. Mit 52 Jahren. Von seinem ehemaligen Nettoeinkommen von 2800 Euro erhält er 78 Wochen lang 70 Prozent Krankengeld – also rund 1900 Euro. Rutscht er dann in die Erwerbsunfähigkeitsrente, bleiben ihm pro Monat nur noch 1460 Euro – der Vater von drei Kindern verliert damit fast die Hälfte seines Einkommens. Das Beispiel, das Privatdozent Dr. Seifart zu Beginn seines Vortrags wählt, zeigt, welchen gravierenden sozialen Konsequenzen Tumorpatienten ausgesetzt sein können. Beim Kampf gegen den Krebs habe die Medizin einen Quantensprung gemacht, die anderen Akteure im Gesundheitssystem seien aber nicht so hoch gesprungen. Vor allem Tumorpatienten, die eine mittelschwere Arbeit verrichten oder eine niedrige Schulbildung haben, seien von den Folgen betroffen. Die Rückkehr an den Arbeitsplatz sei, wo immer möglich, der beste Schutz vor Armut. Möglich seien beispielsweise individuelle Absprachen mit dem Arbeitgeber oder der Rentenversicherungsanstalt.

 

„Hauptproblem ist die geminderte Leistungsfähigkeit. Die trifft auf eine immer schneller werdende Arbeitswelt. Alles wird schneller, aber man selbst kann nicht schneller“, beschreibt Dr. Seifart die Spirale, in die Tumorpatienten geraten können. Er empfiehlt den 60 Zuhörern im Ambulanten Zentrum Albertus Magnus deshalb die Zeit, in der man Krankengeld bezieht, aktiv zu nutzen, um individuelle Lösungen zu stricken und genau zu prüfen, ob die Erwerbsminderungsrente oder die Rückkehr an den Arbeitsplatz das Beste ist. „Kümmern Sie sich frühzeitig und organisieren Sie sich Hilfen. Es gibt viele Hilfen, aber die sind im Sozialgesetzbuch gut versteckt.“ Gerade in der Reha-Klinik habe man gute Möglichkeiten, Betroffene zu unterstützen. Behilflich beim Aufstöbern können aber auch die Sozialdienste des Diakonie Klinikums Jung-Stilling und des St. Marien-Krankenhauses sein. Wie diese Tumorpatienten unterstützen können, erläuterte abschließend Sozialarbeiterin Petra Figge-Siegel. „Problematisch ist vor allem die Einnahmeseite.“ Krebs sei wie alle chronischen Krankheiten ein Armutsrisiko, das weiter krank machen würde. Auch sie empfahl Tumorpatienten deshalb sich frühzeitig um Hilfen, zum Beispiel aus dem Härtefonds der deutschen Krebshilfe zu bemühen.

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