Abschied zum 1. August: Pfarrer Jörn Contag zieht es in den Norden
„Chancen gilt es ergreifen, wenn sie zu ergreifen, Entscheidungen zu treffen, wenn sie zu treffen sind.“ Pfarrer Jörn Contag, theologischer Geschäftsführer der Diakonie in Südwestfalen, hat gemeinsam mit seiner Frau eine Entscheidung getroffen. Das Ehepaar zieht in den Norden Deutschlands, weil es „uns da schon immer hingezogen hat und wir uns diesen Wunsch nun erfüllen wollen“. Aus diesem Grund wird der 54-Jährige nach gut zwei Jahren die Diakonie in Südwestfalen zum 1. August verlassen.
Nordöstlich von Bremen, im Landkreis Osterholz-Scharmbeck, wird die neue Heimat der Contags sein. Im Künstlerdorf Worpswede übernimmt der Theologe die Pfarrstelle und kehrt in diesen Beruf zurück zu einer Herzensangelegenheit, nämlich der Berufung, „einfach nur der Pfarrer für die Menschen“ zu sein. Zwölf Jahre lang war ihm das aufgrund seines umfangreichen Aufgaben- und Verantwortungsbereichs als Vorstand der Königsberger Diakonie in Wetzlar und theologischer Geschäftsführer der Diakonie in Südwestfalen in Siegen so natürlich nicht mehr möglich – „aus freien Stücken heraus, ich habe es ja so gewollt und gerne gemacht“, wie er ergänzt.
Jörn Contag, 1965 in Braunschweig geboren, hinterlässt in der Diakonie in Südwestfalen Spuren. Er hat den Kontakt zu den evangelischen Kirchengemeinden maßgeblich intensiviert und zahlreiche Gottesdienste in den Gemeinden des Kirchenkreises gehalten. Der im Bau befindliche Ersatzneubau des August-Hermann-Francke-Hauses in Bad Laasphe fällt ebenso in seinen Verantwortungsbereich wie die Pläne für das Pflegeheim, das die Diakonie in Südwestfalen in Siegen auf der Sieghütte bauen wird. Ein besonderes Anliegen waren und sind ihm die Sozialen Dienste des Unternehmens, allen voran die Wohnungslosenhilfe. Durch Pfarrer Contag ist der Tagesaufenthalt Café Patchwork, der zum Überleben „zwingend auf noch mehr Spendengelder angewiesen ist“, bekannter geworden. Und durch ihn wurde das Fundraising, ohne das es zahlreiche erheblich unterfinanzierte und Verlust bringende Angebote für sozial schwache Menschen gar nicht geben könnte, auf eine professionellere Ebene gehoben.
„Es waren zwei ereignisreiche, besondere und spannende Jahre“, sagt der scheidende Geschäftsführer. Er habe „viele gute Kontakte und auch Freundschaften im Unternehmen knüpfen können“. „Das werde ich vermissen“, betont Jörn Contag. „Aber noch mehr freue ich mich als gefühltes Nordlicht darauf, gemeinsam mit meiner Frau einen neuen Lebensabschnitt beginnen zu dürfen.“
„Wir bedauern die Entscheidung, aber sie verdient auch unseren Respekt“, sagt Pfarrer Tim Winkel im Namen der Gesellschafterversammlung der Diakonie in Südwestfalen. Pfarrer Contag habe während seiner kurzen Zeit in Siegen wertvolle Arbeit verrichtet und über das Unternehmen hinaus in die Kirchengemeinden diakonische Zeichen gesetzt. Auch Verwaltungsratsvorsitzender Karl Fleschenberg dankt dem scheidenden Geschäftsführer für die vertrauensvolle Zusammenarbeit: „Danke, dass sie hier waren und sich in den zwei Jahren vertrauensvoll, engagiert und konstruktiv in die Diakonie in Südwestfalen eingebracht haben. Für die Zukunft wünschen wir ihnen und ihrer Gattin viel Kraft und Gottes Segen.“