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Forum Gesundheit: Gut vorbereitet in die Berge

13.12.2019

Berg- und Expeditionsmediziner Professor Dr. Veit Braun informierte beim „Forum Gesundheit“ darüber, wie Höhentrekker Gesundheits- und Sicherheitsrisiken bei Touren im Hochgebirge minimieren können.

Sicher den Aufstieg zu den höchsten Gipfeln der Erde meistern: Professor Dr. Veit Braun, Chefarzt der Neurochirurgie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, erklärte, was Höhentrekker beim Besteigen von Mont Blanc, Kilimandscharo und Co. beachten sollten.

Beim Siegener Forum Gesundheit, zu dem die Selbsthilfekontaktstelle der Diakonie in die Cafeteria des Klinikums eingeladen hatte, erläuterte der Berg- und Expeditionsmediziner, wie Bergsteiger der Höhenkrankheit vorbeugen können und welche Medikamente im Notfall Leben retten. Ebenso gab Braun Tipps zur Ausrüstung und beantwortete die Fragen der rund 30 Gäste.

 

„Höhenkrank kann man werden, wenn man sich länger als 24 Stunden auf über 4000 Metern aufhält“, erklärte Braun. Die ersten Symptome – unter anderem Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel und Appetitlosigkeit – können sich jedoch schon ab 2500 Metern Höhe einstellen. Sie entstehen, weil sich die Gefäße durch den geringeren Luftdruck verengen und die dadurch Organe nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt werden. Um dies zu vermeiden, riet Braun dazu, genügend Zeit zum Vorakklimatisieren einzuplanen und langsam aufzusteigen. Entscheidend ist hierbei die Höhe, in der die Nacht verbracht wird: „Vier Tage lang auf 3000 Metern schlafen, dann die Schlafhöhe in 500-Meter-Schritten erhöhen“, empfahl der Experte. „Dann steigt die Chance, den Gipfel zu erreichen, deutlich.“

 

Wer den Aufstieg fortsetzt, obwohl sich die Höhenkrankheit bemerkbar macht, riskiert, dass sich ein Höhenhirn- oder ein Höhenlungenödem entwickelt. Bei ersterem dehnt sich das Gehirn aus, sodass der Hirndruck ansteigt. „Die eigene Einschätzung lässt nach. Die Betroffenen bekommen zum Beispiel Hitzewallungen, ziehen sich aus und erfrieren“, erklärte Braun. „Das überlebt man keine 24 Stunden.“ Ebenso schwerwiegende Folgen kann ein Höhenlungenödem haben. Hierbei sammelt sich Flüssigkeit in der Lunge an. Die daraus resultierende mangelnde Sauerstoffzufuhr führt nicht selten zum Tod. Erkranken Bergsteiger an der Höhenkrankheit oder an einem Ödem, kann der begleitendende Mediziner die Betroffenen medikamentös behandeln, um ihnen den Abstieg zu ermöglichen. Hierzu bieten sich Steroide, Sauerstoff sowie Medikamente mit dem Wirkstoff Acetazolamid an, der den CO2-Gehalt im Blut erhöht. „Auf keinen Fall sollten Sie die Tour mithilfe der Medikamente fortsetzen“, warnte der Fachmann. Auch einen Hinweis zur Vorbereitung gab Braun: Wer etwa nach Afrika oder Asien reist, sollte sich rechtzeitig gegen landestypische Krankheiten wie Cholera, Gelbfieber und Typhus impfen lassen.

 

Doch nicht nur gegen Krankheiten, sondern auch gegen Naturgefahren sollten sich Höhentrekker wappnen. „Wetterstürze gibt es immer“, betonte Braun. Deshalb sollten Bergsteiger im Hochgebirge immer so gut ausgerüstet sein, dass sie notfalls eine Nacht bei widrigem Wetter überleben können. So riet der Experte dazu, unter anderem immer einen Helm, eine Stirnlampe, einen winddichten „Biwaksack“ sowie Kleidung zum Wechseln bei sich zu tragen. Die häufigste Todesursache beim Höhentrekking liegt jedoch in einer zu hohen Risikobereitschaft. Insbesondere auch diejenigen, die auf technische Hilfsmittel wie Lawinenpiepser zurückgreifen, warnte der Fachmann davor, nicht leichtsinnig zu handeln: „Lawinen sind unberechenbar. Technik kann – zumindest manchmal – falsche Sicherheit vermitteln.“ Brauns Rat an alle, die eine Bergtour planen, lautete deshalb: „Lieber eine Tour nicht machen als ein hohes Risiko eingehen.“

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