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Eisenmangel: Weit verbreitet und unterschätzt

07.03.2018

Kardiologe Prof. Dr. Dursun Gündüz (von links) und Gastroenterologe Prof. Dr. Joachim Labenz vom Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen sowie Nephrologe Prof. Dr. Jan Galle vom Klinikum Lüdenscheid referierten vor rund 60 Medizinern im Kulturhaus Lÿz in Siegen zum Thema Eisenmangel und seine Folgen für chronisch kranke Patienten.

Rund 60 Mediziner aus Siegen und Umgebung haben sich im Kulturhaus Lÿz in Siegen über Ursachen, Diagnostik und Therapie von Eisenmangel informiert. Unter dem Titel „Eisenmangel – eine interdisziplinäre Herausforderung“ beleuchteten die Referenten Prof. Dr. Joachim Labenz, Direktor der Inneren Medizin im Diakonie Klinikum Jung-Stilling, Prof. Dr. Jan Galle, Direktor der Klinik für Nephrologie im Klinikum Lüdenscheid, und Prof. Dr. Dursun Gündüz, Leiter der Sektion Kardiologie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling, den Zusammenhang von Eisenmangel und chronischen Magen- und Darmkrankheiten sowie Herz- und Nierenleiden.

Stellt der Arzt einen Eisenmangel fest, reicht es nicht eine Brausetablette zu trinken oder eine Portion Spinat zu essen. Zum einen kann der menschliche Körper nur begrenzt Eisen über die Nahrung aufnehmen, zum anderen ist es wichtig, der Ursache des Mangels auf den Grund zu gehen. Eisenmangel ist weit verbreitet – etwa 25 Prozent der Weltbevölkerung sind davon betroffen. Eisen ist ein wichtiges Spurenelement, das an einer Vielzahl von Prozessen im menschlichen Körper beteiligt ist. Es macht den Menschen antriebs- und leistungsfähig, steigert die Konzentration, stärkt die Abwehrkräfte und hält Haut, Haare und Nägel gesund. Weil der Körper Eisen nicht selbst produzieren kann, muss er es mit der Nahrung aufnehmen.
Mediziner unterscheiden zwischen einem Eisenmangel und einer Eisenmangelanämie (Blutarmut). Bei einem Eisenmangel ist die Menge des Gesamtkörpereisens gemindert. „Ein gesunder Erwachsener trägt drei bis fünf Gramm Eisen im Körper. Davon verliert er pro Tag ein bis zwei Milligramm“, sagte Prof. Dr. Joachim Labenz. Bei einer Eisenmangelanämie sinkt die Hämoglobinkonzentration unter den alters-, beziehungsweise geschlechtsspezifischen Normwert. Der Körper benötigt Eisen, um den roten Blutfarbstoff Hämoglobin (Hb) zu bilden. Die roten Blutkörperchen transportieren wiederum den lebensnotwendigen Sauerstoff zu den Organen und Geweben. Außerdem versorgt Eisen die Zellen mit Energie und ist für Stoffwechselvorgänge sowie das Immunsystem erforderlich.
Labenz erklärte, dass eine Blutarmut Geist und Körper erheblich beeinträchtigen könne: „Typische Symptome sind Blässe, Abgeschlagenheit, Konzentrations- und Leistungsschwäche, Schwindel, Kurzatmigkeit, rissige Mundwinkel, brüchige Nägel und sprödes Haar.“ Ursache für ein Ungleichgewicht von Eisenbedarf und Eisenzufuhr kann sein, dass mit der Nahrung nicht genug Eisen aufgenommen wird, der Körper einen erhöhten Bedarf hat oder durch Blutungen zu viel Eisen verloren geht. Zu den Risikogruppen gehören zum Beispiel Frauen im gebärfähigen Alter, die während ihrer Menstruation viel Eisen verlieren. Aber auch Schwangere, Kinder in der Wachstumsphase, regelmäßige Blutspender oder Sportler haben einen erhöhten Eisenverbrauch.
Blutungen im Verdauungstrakt hervorgerufen zum Beispiel durch chronisch entzündliche Magen-Darmleiden wie Morbus Crohn, Helicobacter pylori oder Colitis ulcerosa sowie durch Geschwüre oder Tumoren sind häufig für einen Eisenmangel verantwortlich. Labenz: „Im Schnitt hat etwa die Hälfte der Patienten mit chronischen Magen-Darm-Leiden eine Eisenmangelanämie.“ Kann eine ausgewogene Kost allein den Eisenbedarf nicht ausgleichen, können Ärzte Eisenpräparate verordnen. Nahrungsergänzungsmittel helfen bei einer Anämie nur bedingt, weil der Körper nur eine bestimmte Menge aufnehmen kann. „Spinat ist übrigens nicht, wie allgemein vermutet, der typische Eisenlieferant, sondern Schweineleber hat den höchsten Gehalt“, betonte der Experte. Bei schwerem Eisenmangel kann auch eine Infusion über eine Vene verabreicht werden. Wichtig ist die Abklärung der Ursache. Eine Blutanalyse ist der erste Schritt, um einen Eisenmangel aufzudecken. Mithilfe einer Magen- oder Darmspiegelung kann dann nach den Ursachen geforscht und eventuelle Blutungsquellen aufgedeckt werden.

Prof. Dr. Jan Galle erklärte, dass auch Patienten mit chronischen Nierenkrankheiten häufig unter Eisenmangel oder Eisenmangelanämie leiden. Ein Grund ist, dass die geschädigte Niere nicht mehr genügend Erythropoetin produziert. Dieses Hormon wird zum Herstellen der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) benötigt. Patienten, die regelmäßig zur Dialyse (Blutwäsche) müssen, verlieren viele rote Blutkörperchen – Eisenmangel und Blutarmut werden damit also noch verstärkt. Eine zusätzliche Entzündungsreaktion der Niere führt dazu, dass über den Darm weniger Eisen ins Blut aufgenommen wird.
Kardiologe Prof. Dr. Dursun Gündüz betonte, dass jeder Patient mit chronischer Herzschwäche auf Eisenmangel getestet werden sollte. „Eisen ist besonders wichtig für den Sauerstofftransport hin zu den Herzmuskelzellen.“ Bei Patienten mit chronischer Herzschwäche ist Eisenmangel eine häufige Begleiterscheinung, die die Belastbarkeit und Lebensqualität der Patienten weiter beeinträchtigt und deren Prognose zusätzlich verschlechtert. Gündüz plädierte dafür, den Eisenstatus bei Herzinsuffizienz-Patienten immer mit zu überprüfen, denn ein Mangel habe erheblichen Einfluss auf deren Lebensqualität.

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