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Brustkrebsrisiko verringern – testen lassen

15.02.2017

„Frauen, in deren engerem Familienkreis Brust- oder Eierstockkrebs aufgetreten ist, sollten einen genetischen Test durchführen lassen, um ihr eigenes Risiko besser einschätzen zu können.“ So lautete die Kernbotschaft von Dr. Volker Müller, Chefarzt der Gynäkologie und gynäkologischen Onkologie vom Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, der beim Siegener Forum Gesundheit in der Cafeteria über familiären Brust- und Eierstockkrebs referierte.

Der Körper besteht aus vielen verschiedenen Zelltypen. Normalerweise teilen/erneuern sich Zellen nur dann, wenn dies für den Körper notwendig ist. Teilen sie sich jedoch unkontrolliert, bildet sich Gewebe übermäßig neu. Folglich entsteht eine Geschwulst, ein sogenannter Tumor, der gut- oder bösartig sein kann. Unter Brustkrebs (Mammakarzinom) wird ein bösartiger Tumor der Brust verstanden. Die Krankheitsursache: ein mutierter Abschnitt auf der DNA (Träger der Erbinformation im Körper). Die Gene BRCA 1 oder BRCA 2 (Breast cancer, zu Deutsch: Brustkrebs) können dabei verändert sein. Beide sind an DNA-Reparaturmechanismen beteiligt und gehören zu den Tumorunterdürckergenen. „Von den rund 70 000 Frauen, die in Deutschland jährlich neu an Brustkrebs erkranken, tragen etwa fünf bis zehn Prozent diesen Gendefekt in sich“, sagte Müller. Betroffene haben dann ein Risiko von rund 80 Prozent an Brustkrebs zu erkranken, das Risiko für Eierstockkrebs liegt bei etwa 60 Prozent. Wichtig dabei: auch Männer können von Brustkrebs betroffen sein.

Kommt Brust- oder Eierstockkrebs in Familien gehäuft vor, wird die Krankheit in der Hälfte der Fälle an die Nachkommen weitergegeben. Mit einem Gentest können Wege zur Früherkennung eingeschlagen werden. Um dabei die höchste Aussagekraft zu erhalten, sollte zunächst eine schon an Brust- oder Eierstockkrebs erkrankte Frau aus der Familie durch eine Blutentnahme untersucht werden. So kann festgestellt werden, ob veränderte BRCA-Gene für die Krankheiten ursächlich sind. Wird beim Nachkommen ein erhöhtes Risiko festgestellt, gibt es verschiedene Optionen. Mit Früherkennungsmaßnahmen wird das eventuelle Auftreten eines Brust- oder Eierstocktumors regelmäßig kontrolliert. Gestaffelt nach Alter dienen dafür ein Ultraschall, eine Röntgenkontrolle (Mammographie) und eine Magnetresonanztomographie (MRT). Wer seine Gefahr so gering wie möglich halten möchte, kann sich vorsorglich die Brüste und Eierstöcke entfernen lassen. Da es für Eierstockkrebs keine Früherkennungsmethoden gibt, wird Frauen mit veränderten BRCA-Genen empfohlen, die Eierstöcke und Eileiter um das 40. Lebensjahr, nach abgeschlossener Familienplanung, herausnehmen zu lassen. „Die Brustamputation senkt das Krebsrisiko um 95 Prozent, wer sich beide Eierstöcke entfernen lässt, verringert die Gefahr für Eierstockkrebs um 96 Prozent“, erklärte der Chefarzt. Hollywoodstar Angelina Jolie ging diesen Schritt und ließ sich 2013 die Brüste abnehmen, später auch die Eierstöcke entfernen. Denn ihre Großmutter, Tante und Mutter waren an Krebs gestorben.

Bei einer vorsorglichen Brustentnahme entfernen Spezialisten die Drüse, in der Krebs entstehen kann. Die Brust­warze und die Haut über dem Drüsenkörper bleiben erhalten. Meist wird die Brust gleich nach der Entnahme wieder aufgebaut. Müller erklärte, dass dabei das Material individuell ausgewählt werde. Bei Implantaten wird ein Sili­konkissen über oder unter die Brust­muskeln gesetzt. Mit körpereigenem Gewebe der Patientinnen lassen sich Brüste aus Bauch, Rücken oder Beinen rekon­struieren.

Derzeit übernehmen die meisten gesetzlichen und privaten Krankenkassen einen Gentest auf Mutationen in den BRCA-Genen. Dabei erfolgt auch eine genetische und gynäkologische Beratung. „In Deutsch­land gibt es 15 Zentren, bei denen sich Frauen beraten und testen lassen können“, so der Gynäkologe. Die normale Krebsfrüherkennung für Frauen ab 20 Jahren zahlen Krankenkassen einmal jährlich.

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