50 Jahre Hand in Hand engagiert
Jeden Donnerstagabend findet sich das Ehepaar Hübel im Andachtsraum des Krankenhauses ein. Sie spielt am Klavier, er sorgt unter anderem dafür, dass Patienten, die nicht zu den Gottesdiensten kommen können, zeitgleich über die Fernseher in ihren Zimmern teilnehmen können. Fällt ein Pfarrer krankheitsbedingt aus, organisiert das Ehepaar eine Vertretung. Gelingt dies nicht, so hat Frau Hübel immer eine Notlösung in ihrer Tasche: ein kleines, rotes Gebetbuch, um selbst etwas daraus vorzulesen. Auch seelsorgerisch setzen sich die Ehrenamtlichen ein, indem sie stets ein offenes Ohr für die Sorgen der Patienten haben. „Wir können nur erahnen, wie viele Menschen schon von ihnen getröstet wurden“, sagte Pfarrerin Karin Schlemmer-Haase, die die Andacht hielt. Patienten, die im Rollstuhl sitzen, fährt das Paar nach den Gottesdiensten wieder auf ihre Zimmer zurück. Bescheiden und fast schon verlegen sagten sie, dass ihre Tätigkeiten im Krankenhaus mit zu ihrem Leben gehören, selbstverständlich sind und ihnen kein besonderer Stellenwert geschenkt werden sollte. „Nicht selten gibt es Menschen, die sich freiwillig engagieren. Dass ein Ehepaar jedoch 50 Jahre lang gemeinsam im gleichen Ehrenamt aktiv ist und dabei eine familiäre Atmosphäre schafft, ist eine Besonderheit“, sagte Geschäftsführer Hubert Becher. Ein solcher Dienst sei ihm zuvor nicht begegnet. Er sprach den Jubilaren sein größtes Lob und Dank aus. Das Paar möchte seinen Dienst nicht missen und freut sich schon auf den nächsten Gottesdienst.